Feuerwehr kann bei Waldbrand auf Teneriffa Häuser vor Flammen schützen
Auf der Kanaren-Insel Teneriffa sind der Feuerwehr Fortschritte bei der Bekämpfung des großflächigen Waldbrands gelungen. Regionalbehörden zufolge konnten die Einsatzkräfte in der Nacht auf Sonntag vom Feuer bedrohte Häuser vor den Flammen schützen. Die Lage habe sich "deutlich besser als erwartet" entwickelt, erklärte am Sonntagmorgen Fernando Clavijo, Regionalpräsident der Kanarien. Zuvor hatten der Regionalregierung zufolge mehr als 12.000 Menschen evakuiert werden müssen.
Zur Entwicklung in der Nacht auf Sonntag erklärte Regionalpräsident Clavijo, zwar seien zahlreiche Notrufe wegen Bränden eingegangen, die Häusern sehr nahe gekommen seien. Die Feuerwehr habe aber "sehr hart gearbeitet", sagte Clavijo. Trotz starken Winds und hoher Temperaturen sei kein einziges Haus in Flammen aufgegangen. Dies sei "fast ein Wunder". Auch am frühen Sonntag wurden die Löscharbeiten demnach weiter durch steigende Temperaturen erschwert.
Am Samstagabend hatte Clavijo mitgeteilt, dass bislang mehr als 12.279 Menschen evakuiert worden seien. Am Sonntag erklärte Zivilschutzchef Montserrat Román, es habe "keine Evakuierungen oder Sperrungen" mehr gegeben.
Einige Stunden zuvor hatten die Rettungsdienste die Zahl der Evakuierten auf rund 26.000 geschätzt. Die örtlichen Behörden stellten später aber klar, dass diese Zahl auf Daten der Volkszählung in den betroffenen Gebieten beruhte.
Es sei "ein verheerendes Feuer, ein Feuer von einem (...) Ausmaß, das die Kanarischen Inseln noch nie zuvor erlebt haben", sagte die Chefin der Insel-Verwaltung auf Teneriffa, Rosa Dávila. Der Brand zerstörte bislang eine Fläche von 8400 Hektar, das entspricht gut vier Prozent der Gesamtfläche Teneriffas.
Das am Dienstagabend im Nordosten der Insel ausgebrochene Feuer hatte sich am Samstag weiter ausgebreitet. Der bei Touristen beliebte Nationalpark am Vulkan Teide wurde geschlossen. Die Flammen wüteten in den Hügeln unterhalb des Vulkans in der Nähe mehrerer Dörfer.
Die vor der nordafrikanischen Küste im Atlantik gelegene spanische Inselgruppe der Kanaren war kürzlich von einer extremen Hitzewelle heimgesucht worden, die in vielen Regionen für Trockenheit gesorgt und die Waldbrandgefahr erhöht hat. Erst im Juli hatten auf Teneriffas Nachbarinsel La Palma heftige Brände gewütet.
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez wollte sich am Montag bei einem Besuch auf Teneriffa ein Bild von der Lage machen. Nach Angaben des Europäischen Waldbrand-Informationssystems Effis war Spanien 2022 mit fast 500 Bränden und mehr als 300.000 Hektar verbrannter Fläche das am stärksten von Waldbränden betroffene Land in Europa. In diesem Jahr gab es demnach bisher 340 Brände, die fast 76.000 Hektar Land zerstört haben.
J.Fletcher--NG