Nottingham Guardian - Medien: Untreuevorwürfe gegen früheren Geschäftsführer von Parkinson-Vereinigung

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Medien: Untreuevorwürfe gegen früheren Geschäftsführer von Parkinson-Vereinigung
Medien: Untreuevorwürfe gegen früheren Geschäftsführer von Parkinson-Vereinigung / Foto: INA FASSBENDER - AFP/Archiv

Medien: Untreuevorwürfe gegen früheren Geschäftsführer von Parkinson-Vereinigung

Die Deutsche Parkinson-Vereinigung (DPV) erhebt nach Medienberichten schwere Vorwürfe gegen ihren ehemaligen Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Mehrhoff. Dieser stehe im Verdacht, über Jahre hinweg Gelder in einer Gesamthöhe von mehr als 1,8 Millionen Euro veruntreut zu haben, berichteten Nord- und Westdeutscher Rundfunk sowie "Süddeutsche Zeitung" am Donnerstagabend. Demnach soll Mehrhoff vor allem Geld aus Erbschaften heimlich auf ein Schattenkonto geleitet und dann über Jahre hinweg abgehoben haben.

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Die Unregelmäßigkeiten sollen laut dem Rechercheverbund dem neuen DPV-Vorstand aufgefallen sein und wurden von einer externen Rechtsanwaltskanzlei untersucht. Die neue Verbandsvorsitzende Tina Siedhoff erhebt demnach schwere Vorwürfe gegen den früheren Geschäftsführer, der ihrer Meinung nach "mit hoher krimineller Energie in die eigene Tasche gewirtschaftet" haben soll. Mehrhoff ist den Angaben zufolge seit Juni im Ruhestand.

Über die Vorwürfe wurde dem Bericht zufolge auf einem Verbandstreffen in Kassel hinter verschlossenen Türen informiert. Im Jahr 2007 soll Mehrhoff demnach ein Girokonto bei einer Bank eröffnet haben, das zwar auf den Namen der Deutschen Parkinson-Vereinigung lief, zu dem aber nur er Zugang gehabt haben soll.

Die Prüfung der Bankunterlagen habe ergeben, dass der frühere Geschäftsführer zwischen 2013 und 2022 insgesamt 540.000 Euro von diesem Konto bar am Schalter abgehoben habe. Es gebe keine Anhaltspunkte, dass er das Geld für die Zwecke der Vereinigung wie die Unterstützung der Forschung an Parkinson-Medikamenten oder die psychologische Stärkung der Patienten ausgegeben habe. Zudem soll er mehr als eine Million Euro am Bankautomaten abgehoben haben.

Siedhoff sprach dem Rechercheverbund zufolge von einer "Spitze des Eisbergs". Die Deutsche Parkinson-Vereinigung bereitet demnach derzeit eine Strafanzeige gegen ihren ehemaligen Geschäftsführer vor. Die DPV ist eine der größten Selbsthilfeorganisationen in Deutschland. Der gemeinnützige Verein zählt nach eigenen Angaben rund 14.000 Mitglieder.

Morbus Parkinson ist eine chronisch fortschreitende, neurodegenerative Erkrankung, die unter anderem zu steifen Muskeln, verlangsamten Bewegungen und unkontrollierbarem Zittern führt. Nach Angaben der DPV sind in Deutschland Schätzungen zufolge 240.000 bis 280.000 Menschen betroffen. Die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen spricht von bis zu 400.000 Betroffenen.

T.M.Kelly--NG