Aufmerksame Rentnerin führt in Lübeck Trickbetrüger hinters Licht
Eine aufmerksame Rentnerin hat in Lübeck Trickbetrüger hinters Licht geführt und damit die Festnahme einer 28-Jährigen nach einem Schockanruf ermöglicht. Die 71-Jährige erhielt einen Anruf, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass ihr Sohn in einen tödlichen Unfall verwickelt sei, wie die Polizei in der schleswig-holsteinischen Stadt am Freitag mitteilte.
Da die Frau keinen Sohn, sondern eine Tochter hat, erkannte sie den Trick und hielt das Gespräch aufrecht. Während des Telefonats gaben sich drei verschiedene Männer als Sohn, Polizist und Staatsanwalt aus. Ihr wurde erklärt, dass sie 70.000 Euro zahlen müsse, um ihren vermeintlichen Sohn auf Kaution aus der Haft zu bekommen.
Mehr als eine Stunde telefonierte die Frau mit den Betrügern und verhandelte über das Schicksal ihres vermeintlichen Sohns. Der Ehemann der 71-Jährigen verfolgte jedoch die Gespräche und verständigte in der Zwischenzeit die Polizei.
Die Täter vereinbarten einen Ort, an dem das Geld einer vermeintlichen Praktikantin übergeben werden sollte. Bei der Übergabe schöpfte die Praktikantin Verdacht, weil die 71-Jährige die Sachen nicht sofort übergeben wollte. Sie versuchte zu flüchten, wurde aber von der Polizei in einem Hinterhof gestellt und vorläufig festgenommen.
Ein Haftrichter ordnete Untersuchungshaft gegen die 28-Jährige an. Gegen sie wird nun wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs ermittelt.
W.P.Walsh--NG