Florida ruft wegen Hurrikan "Idalia" zu Evakuierungen an Westküste auf
Vor der Ankunft des Hurrikans "Idalia" haben die Behörden im US-Bundesstaat Florida die Menschen an der Westküste aufgefordert, sich vor dem Wirbelsturm in Sicherheit zu bringen. Es sei damit zu rechnen, dass sich "Idalia" auf seinem Weg über den ungewöhnlich warmen Golf von Mexiko zu einem "extrem gefährlichen Hurrikan" verstärken werde, bevor er am Mittwoch auf Land trifft, warnte das US-Hurrikanzentrum NHC am Dienstag.
Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, rief die Bewohner von 23 Bezirken auf, "umgehend" der Aufforderung zur Evakuierung zu folgen. "Sie müssen nicht hunderte von Meilen fahren", sagte er an die Küstenbewohner gerichtet. Sie sollten außerhalb der Gefahrenzonen in Notunterkünften oder Hotels Schutz suchen. "Dies wird ein stärkerer Hurrikan, wahrscheinlich der Kategorie 3", sagte DeSantis. Seinen Wahlkampf für die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner setzte der Gouverneur vorübergehend aus.
Eine Hitzewelle im Golf von Mexiko mit Wassertemperaturen von bis zu 31 Grad sorgt nach Angaben des NHC dafür, dass "Idalia" auf dem Weg nach Florida rapide an Stärke zunimmt. Starke Hurrikans haben normalerweise die Kategorie 3 oder höher auf der fünfstufigen Saffir-Simpson-Skala. Dem NHC zufolge können sie "verheerende" und "katastrophale" Schäden verursachen.
"Idalia" hatte in der Nacht zum Dienstag auf seinem Weg in Richtung Florida Hurrikan-Stärke erreicht. Zuvor hatte er noch als Tropensturm den Karibikstaat Kuba erreicht und für Überschwemmungen vor allem in der Hauptstadt Havanna gesorgt. Nach Angaben von Behörden und Staatsmedien wurden in der westkubanischen Provinz Pinar del Río rund 8000 Einwohner evakuiert oder flohen von sich aus vor dem Sturm. Außer für Pinar del Río galten auch für die Provinz Artemisa und die Insel Isla de la Juventud Hurrikan-Warnungen.
Es wird erwartet, dass "Idalia" an der Nordwestküste Floridas auf Land trifft - ein Gebiet, das laut DeSantis schon lange keinen stärkeren Hurrikan mehr erlebt hat. Laut Hurrikanzentrum wird "Idalia" dann Richtung Nordosten ziehen mit Kurs auf den Atlantik.
Besonders stark von dem Sturm betroffen werde voraussichtlich die Metropolregion Tampa Bay mit ihren rund 3,2 Millionen Einwohnern sein, erklärte das NHC. Bis Mittwoch könnten Teile Floridas und der Süden des Bundesstaats Georgia von Sturzfluten und Überschwemmungen betroffen sein. Von Mittwoch bis Donnerstag könne es Überschwemmungen in einigen Gebieten von South Carolina geben. Der internationale Flughafen von Tampa wurde bereits geschlossen.
US-Präsident Joe Biden stimmte am Montag in einem Telefonat mit DeSantis zu, für Florida den Notstand zu erklären, um Hilfsmaßnahmen zu erleichtern. Nach Angaben des Weißen Hauses bereitete sich die US-Katastrophenschutzbehörde (Fema) auf Hilfsmaßnahmen und die Entsendung von Mitarbeitern vor.
"Idalia" hatte sich am Sonntag über der Karibik als Tropensturm gebildet. Tropenstürme und Hurrikans treffen jedes Jahr auf die Küsten Mexikos, der USA oder der karibischen Staaten, laut Experten werden sie durch den Klimawandel häufiger und heftiger.
2022 waren Kuba und Florida vom Hurrikan "Ian" getroffen worden. Allein in Florida starben damals fast 150 Menschen. Außerdem richtete der Sturm enormen Sachschaden in Höhe von mehr als 100 Milliarden Dollar (92,5 Milliarden Euro) an.
W.Murphy--NG