Taifun "Saola" abgeschwächt im Süden Chinas auf Land getroffen
Der mit Sorge in Hongkong und Südchina erwartete Taifun "Saola" ist im Süden Chinas auf Land getroffen, nachdem er zuvor Hongkong gestreift und dort Verwüstungen angerichtet hatte. "Saola" sei am Samstag gegen 3:30 Uhr (Ortszeit; 22.30 MESZ am Freitag) südlich der chinesischen Stadt Zhuhai in der Provinz Guangdong auf Land getroffen, erklärte die chinesische Wetterbehörde. Vor dem Erreichen Hongkongs hatte sich "Saola" bereits abgeschwächt.
Fast 900.000 Menschen waren zuvor aus gefährdeten chinesischen Gebieten evakuiert worden, Millionen Einwohner suchten Schutz in ihren Wohnungen. Die Behörden erwarteten jedoch, dass sich der Sturm während seines Wegs entlang der Küste weiter abschwächen würde.
Bevor er Hongkong erreichte, war der Sturm bereits von der Kategorie "Super-Taifun" zu einem "starken Taifun" herabgestuft worden. Obwohl er die Sonderverwaltungszone nicht direkt traf, riss er dort Bäume aus und zertrümmerten Fensterscheiben. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.
Die Behörden hatten befürchtet, "Saola" könnte eine ähnlich Verwüstung mit sich bringen wie der Super-Taifun "Manghkut" im Jahr 2018. Damals wurden in Hongkong mehr als 300 Menschen verletzt, in China wurden sechs Menschen getötet. Am Samstagmorgen waren die Auswirkungen in Hongkong jedoch weitaus weniger schlimm als bei "Manghkut".
In China waren hunderte Flüge abgesagt worden, Geschäfte blieben vorsorglich geschlossen und der Verkehr wurde eingestellt. "Das wird sich auf unser Leben auswirken", sagte der 43-jährige Restaurantbesitzer Wu Wenlai, der sein Lokal in einem Vorort von Shenzhen schließen musste. "Mein ältester Sohn wollte heute nach Chengdu fliegen, um dort zu studieren, und sein Flug wurde nun gestrichen."
Der Süden Chinas wird im Sommer und Herbst häufig von Taifunen getroffen. Durch den Klimawandel nehmen die Stürme laut Wissenschaftlern an Häufigkeit und Stärke zu.
O.F.MacGillivray--NG