Nottingham Guardian - Hermoso: Spanischer Fußballverband will WM-Spielerinnen einschüchtern

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Hermoso: Spanischer Fußballverband will WM-Spielerinnen einschüchtern
Hermoso: Spanischer Fußballverband will WM-Spielerinnen einschüchtern / Foto: Jaime LOPEZ - AFP/Archiv

Hermoso: Spanischer Fußballverband will WM-Spielerinnen einschüchtern

Einen Monat nach dem Kuss-Vorfall bei der Frauen-WM hat Fußballstar Jennifer Hermoso dem spanischen Fußballverband vorgeworfen, die WM-Siegerinnen "einschüchtern und bedrohen" zu wollen. Hermoso wandte sich in der Nacht zu Dienstag dagegen, dass der Verband die streikenden spanischen Nationalspielerinnen gegen ihren Willen zu zwei Spielen in der Nations League einberufen habe. Sechs spanische Spielerinnen trafen am Dienstag in einem Madrider Hotel ein, um an dem Trainingslager teilzunehmen.

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"Die Spielerinnen sind sicher, dass es sich um eine weitere Strategie der Spaltung und Manipulation handelt, um uns mit rechtlichen Konsequenzen und wirtschaftlichen Sanktionen zu drohen", erklärte die derzeit beim mexikanischen Fußballverein Pachuca verpflichtete Hermoso im Onlinedienst X (ehemals Twitter).

Nach dem WM-Sieg der spanischen Frauen-Nationalmannschaft am 20. August in Sydney hatte der Chef des spanischen Fußballverbands RFEF, Luis Rubiales, im Stadion den Kopf Hermosos mit beiden Händen festgehalten und sie auf den Mund geküsst. Rubiales' Verhalten hatte im In- und Ausland Empörung sowie eine Krise im spanischen Fußball ausgelöst. Nach wochenlangem Gezerre um seinen Posten hatte er schließlich seinen Rücktritt als Präsident des spanischen Fußballverbands erklärt.

Der Trainer der Fußballnationalmannschaft wurde durch die Trainerin Montse Tomé ersetzt. Doch die Spielerinnen setzten ihren Streik auch nach diesen Konsequenzen fort, sie fordern tiefer greifende Reformen: Am Freitag teilten 39 Spielerinnen, darunter 21 der 23 WM-Siegerinnen, in einem Schreiben mit, dass die Bedingungen für ihre Rückkehr in die Nationalmannschaft nicht gegeben seien.

Am Montag jedoch berief Trainerin Tomé etwa 15 der WM-Teilnehmerinnen und andere Unterzeichnerinnen der Erklärung ein, in der Nations League gegen Schweden und die Schweiz zu spielen. Das Turnier entscheidet über die Qualifikation für die Olympischen Spiele im Jahr 2024 in Paris.

Die einberufenen Streikenden erklärten daraufhin in Onlinenetzwerken "ihren festen Willen", "aus berechtigten Gründen nicht einbestellt zu werden". Die Fußballerinnen wurden für Dienstag nach Madrid zitiert. Sollten sie nicht erscheinen, riskieren sie hohe Strafzahlungen und den Entzug ihrer Verbandslizenz für eine Zeit zwischen zwei und 15 Jahren.

Sechs Spielerinnen trafen am Dienstag in einem Hotel in Madrid ein, um an dem Trainingslager teilzunehmen. Die WM-Gewinnerin Olga Carmona und vier andere streikende Spielerinnen erschienen ebenso wie die Spielerin Athenea del Castillo, die nicht im Streik ist.

Hermoso hatte in ihrer Erklärung versichert, sie wolle "noch einmal meine volle Unterstützung für meine Kolleginnen bekunden, die überrascht wurden und gezwungen waren, auf eine weitere unglückliche Situation zu reagieren, die von den Personen verursacht wurde, die weiterhin Entscheidungen innerhalb des RFEF treffen".

Die Torschützenkönigin war nicht in den Kader für die anstehenden Nations-League-Spiele aufgenommen worden, da dies nach Angaben von Tomé der "beste Weg" sei, "sie zu schützen". "Mich vor was zu beschützen? Und vor wem?", fragte Hermoso in ihrer Erklärung.

Ch.Buidheach--NG