Lange Jugendstrafe wegen tödlicher Messerstiche bei Auseinandersetzung in München
Ein Jugendlicher ist in München zu sieben Jahren Jugendstrafe verurteilt worden, weil er ein Mitglied einer konkurrierenden Bande erstochen haben soll. Das Landgericht München I sprach den zum Tatzeitpunkt 16-Jährigen am Mittwoch des Totschlags und der Beteiligung an einer Schlägerei schuldig. Die beiden Gruppen waren im März 2022 am Korbinianplatz in München aufeinander getroffen.
Das spätere Opfer habe dann ein Klappmesser gezogen, stellte das Gericht fest. Damit sei ein Bekannter des nun Angeklagten schwer verletzt worden. Die Gruppe rund um den Angeklagten sei daraufhin auf das spätere Todesopfer losgegangen, ihm sei das Messer aus der Hand geschlagen worden. Damit habe der damals 16-Jährige ihn ins Herz, in den Oberschenkel sowie in den Ellenbogen gestochen und seinen Tod in Kauf genommen.
Eine Zeugin hatte die Tat mit dem Handy gefilmt. Die Jugendkammer sah bei dem Angeklagten "massive Erziehungsdefizite und schädliche Neigungen", wie das Gericht erklärte. Er sei bei der Tat von falschen Ehrvorstellungen geleitet gewesen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, es kann dagegen noch Revision eingelegt werden. Der Angeklagte bleibt aber in Untersuchungshaft.
W.Prendergast--NG