Nottingham Guardian - Rädelsführer bei bundesweiter Razzia gegen rechtsextreme Musikszene festgenommen

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Rädelsführer bei bundesweiter Razzia gegen rechtsextreme Musikszene festgenommen
Rädelsführer bei bundesweiter Razzia gegen rechtsextreme Musikszene festgenommen / Foto: John MACDOUGALL - AFP/Archiv

Rädelsführer bei bundesweiter Razzia gegen rechtsextreme Musikszene festgenommen

Die Polizei ist am Donnerstag mit einer Razzia in sechs Bundesländern sowie in Spanien gegen die rechtsextreme deutsche Musikszene vorgegangen. Ein 34-jähriger Hauptbeschuldigter sei dabei festgenommen worden, wie die Generalstaatsanwaltschaft in Celle und die Polizeidirektion in Oldenburg am Donnerstag mitteilten. Gegen diesen und elf weiteren Beschuldigten werde wegen des Verdachts der Produktion und des Vertriebs volksverhetzender rechtsextremer Musik ermittelt.

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Die bundesweit agierende Tätergruppierung soll die strafrechtliche relevante Musik nach Angaben der Ermittler national und teilweise auch international vertrieben haben. Konkret gehe es um "menschenverachtende, antisemitische sowie volksverhetzende Texte", die rechtsextremistisches Gedankengut und Gewaltaktionen fördern könnten, hieß es.

"Gegen den 34-jährigen mutmaßlichen Rädelsführer aus Niedersachsen konnte ein Haftbefehl vollstreckt werden", erklärten die Behörden. Den elf weiteren Beschuldigten im Alter von 36 bis 59 Jahren würden verschiedene Taten zur Last gelegt. Sie sollen etwa mit dem Grafikdesign, der Tontechnik oder dem Verkauf der Tonträger befasst gewesen sein. Die Verdächtigen seien größtenteils der rechtsextremen Szene zuzuordnen.

Bei der Razzia durchsuchten rund 250 Einsatzkräfte drei Gebäude in Niedersachsen sowie weitere Objekte in Hamburg, Berlin, Thüringen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Zudem liefen Durchsuchungen auf der spanischen Insel Mallorca. Mehrere zehntausend CDs und Schallplatten seien beschlagnahmt worden, hieß es. Die Auswertung der Beweismittel, darunter elektronische Datenträger, dauere an.

Die Durchsuchungen dienten den Angaben zufolge auch der Vermögensabschöpfung. Gegen vier mutmaßliche Verdächtige seien Vermögensarreste angeordnet worden. Die Verkaufserlöse aus den Plattenverkäufen werden demnach auf etwa 200.000 Euro geschätzt.

Die ermittelnden Kriminalbeamten hätten "die tief verzweigten Strukturen dieses rechten, hasserfüllten Netzwerks aufgedeckt und ihm nun einen empfindlichen Schlag versetzt", erklärte Oldenburgs Polizeipräsident Johann Kühme. Die Verdächtigen hätten "Musik statt zur Unterhaltung als politisches Instrument für menschenfeindliche Ideologien missbraucht".

Mit den volksverhetzenden Inhalten der Musikträger hätten gezielt junge Menschen angesprochen werden sollen, erklärte Martin Appelbaum, Leitender Oberstaatsanwalt der Generalstaatsanwaltschaft Celle. Derartigen Bestrebungen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung müssten die Strafverfolgungsbehörden "mit allem Nachdruck" entgegenwirken.

G.Lomasney--NG