Nottingham Guardian - Tochter: Im Iran inhaftierter Deutscher wegen Krankheit in "ernster Gefahr"

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Tochter: Im Iran inhaftierter Deutscher wegen Krankheit in "ernster Gefahr"
Tochter: Im Iran inhaftierter Deutscher wegen Krankheit in "ernster Gefahr" / Foto: INA FASSBENDER - AFP

Tochter: Im Iran inhaftierter Deutscher wegen Krankheit in "ernster Gefahr"

Der im Iran inhaftierte und zum Tode verurteilte deutsche Staatsbürger Jamshid Sharmahd ist nach Angaben seiner Tochter wegen einer fortgeschrittenen Parkinson-Erkrankung kaum noch in der Lage zu gehen und zu sprechen. Gazelle Sharmahd sagte der Nachrichtenagentur AFP, ihr Vater werde im Gefängnis nicht angemessen medizinisch behandelt. Wegen seines sich verschlechternden Zustands sei sein Leben in "ernster Gefahr".

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"Mein Vater hat Parkinson im fortgeschrittenen Stadium, und durch eine Verzögerung seiner medizinischen Behandlung kann er kaum sprechen, laufen, sich bewegen oder auch atmen", sagte Gazelle Sharmahd, nachdem ihr Vater in der vergangenen Woche überraschend ihre Mutter aus dem Gefängnis heraus angerufen hatte. "Seine Zähne sind durch Folter oder Mangelernährung kaputt, er kann nicht deutlich sprechen oder kauen oder richtig essen."

Ihr Vater werde "seit über 1185 Tagen in völliger Isolationshaft festgehalten, das allein kann Dich in den Wahnsinn treiben und Deinem Körper die letzte Energie rauben", sagte die Tochter der AFP. "Er hat starke Schmerzen in der Brust, sobald er versucht, in seiner kleinen Folterzelle zu gehen. Er sagt, seine Füße sind ständig geschwollen." Die Familie weiß nicht, wo Sharmahd im Iran festgehalten wird.

Gazelle Sharmahd, eine auf die Betreuung von Herzkranken spezialisierte Intensivpflegerin, warnte, ihrem Vater drohe ein Herzinfarkt. "Sein Leben ist in ernster Gefahr wegen der unmenschlichen Bedingungen, mit denen sie ihn brechen wollen", sagte sie mit Verweis auf die iranischen Strafvollzugsbehörden. "Obendrein ist er immer noch zum Tode verurteilt nach Scheinprozessen und kann jede Minute aus seiner Zelle geholt werden, um gehängt zu werden."

Der iranischstämmige Jamshid Sharmahd, der zuletzt jahrelang im US-Bundesstaat Kalifornien gelebt hatte, war nach Angaben der UN-Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen im Sommer 2020 in den Vereinigten Arabischen Emiraten entführt und in den Iran verschleppt worden. Der Iran erklärte lediglich, er sei in einer "komplexen Operation" festgenommen worden. Sharmahd wurde im Iran der Prozess gemacht, wegen "Korruption auf Erden" schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt.

Sharmahd hatte in den USA an der Entwicklung einer Website für eine iranische Exilgruppe mitgearbeitet und außerdem Radiosendungen moderiert. Seine Familie bezeichnete den Vorwurf der angeblichen Beteiligung an einem Anschlag auf eine Moschee in der südiranischen Stadt Schiras im April 2008 als Unsinn. Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International ist Sharmahd Opfer von "gewaltsamem Verschwindenlassen, Folter und anderer Misshandlung".

Der in Teheran geborene Sharmahd ist deutscher Staatsbürger und hat nach Angaben seiner Familie keinen iranischen Pass.

Die Familie machte der deutschen Bundesregierung wiederholt Vorwürfe, sich nicht genügend für die Freilassung Sharmahds einzusetzen. Im Sommer forderte Gazelle Sharmahd die USA und Deutschland zu dringendem Handeln auf, nachdem durch ein Abkommen zwischen dem Iran und den USA fünf seit Jahren inhaftierte US-Bürger in den Hausarrest überstellt worden waren.

Weder Washington noch Teheran nannten Einzelheiten zu dem Abkommen. Der Iran bezeichnete das Abkommen als Gefangenenaustausch.

Menschenrechtsgruppen prangern eine "Geisel-Diplomatie" der Führung in Teheran an, die auf diese Weise von westlichen Staaten Zugeständnisse erpressen wolle.

F.Coineagan --NG