Schwedische Stadt will Einwohner zum gegenseitigen Grüßen animieren
Einfach mal "Hallo" sagen: Die schwedische Stadt Lulea hat eine Kampagne gestartet, mit der die Bewohner dazu ermutigt werden sollen, einander zu grüßen. In einem in Onlinediensten veröffentlichten Video erhellen sich die Mienen der für ihre angebliche Introvertiertheit bekannten Anwohner, wenn sie von einem Passanten gegrüßt werden. Die Botschaft: "Ein Gruß an die Nachbarn ist eine Kleinigkeit, aber Untersuchungen zeigen, dass er zu sozialen Bindungen beitragen kann und sich positiv auf Gesundheit, Sicherheit und Wohlbefinden auswirkt."
Lulea liegt etwa 150 Kilometer südlich des Polarkreises und zählt rund 80.000 Einwohner. Die Initiatorin der Kampagne, Asa Koski, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Botschaft sei seit Ende Oktober auf Bussen und Hauswänden der Stadt zu sehen. Die Aktion soll demnach vier Wochen dauern.
"Schwedische Menschen können ein wenig in sich gekehrt sein", sagte Koski. "Wir müssen uns miteinander verbinden und dies ist ein Weg, Beziehungen aufzubauen." Laut Koski zeigen Umfragen, dass insbesondere Menschen im Alter zwischen 16 und 29 Jahren über zunehmende Einsamkeit berichten.
In einer Region, in der es im Winter nur drei Stunden hell ist und die Durchschnittstemperatur im Dezember bei Minus zehn Grad liegt, gibt es weniger Möglichkeiten als anderswo für die Bewohner, sich zufällig zu treffen. Doch Koski gibt auch dem modernen urbanen Lebensstil eine Teilschuld: "Je größer die Stadt, desto mehr bist Du allein", argumentiert sie. Als Menschen in Dörfern lebten, seien sie "besser darin gewesen, sich die einfachen Dinge zu sagen".
Ch.Hutcheson--NG