Vulkanausbruch auf Island scheint sich Wetterexperten zufolge zu stabilisieren
Der Ausbruch eines Vulkans südwestlich der isländischen Hauptstadt Reykjavik scheint sich Wetterexperten zufolge zu stabilisieren. "Die Stärke der Eruption, die vor etwa vier Stunden begonnen hat, scheint nachzulassen", schrieb das isländische Wetterinstitut (IMO) am Dienstagmorgen auf seiner Website. Dass die Aktivität bereits abnehme, sei jedoch kein Hinweis auf die Dauer des Ausbruchs, sondern sei eher ein Zeichen dafür, dass sich die Eruption stabilisiere, hieß es weiter.
Laut den Wetterexperten war eine ähnliche Entwicklung bereits zu Beginn vorheriger Ausbrüche beobachtet worden. Der Vulkan war am späten Montagabend nahe der Gemeinde Grindavik auf der Halbinsel Reykjanes ausgebrochen. Der Riss misst laut dem isländischen Wetterdienst derzeit eine Länge von vier Kilometern.
In der Region hatte es im November eine Serie von Erdbeben gegeben, weswegen ein Vulkanausbruch erwartet worden war. Die Behörden hatten den Notstand ausgerufen und den 4000-Einwohner-Ort Grindavik evakuieren lassen. Die Bewohner durften seitdem nur zu bestimmten Uhrzeiten in ihre Häuser zurückkehren.
Nach dem Ausbruch wurde alle Straßen rund um Grindavik gesperrt und werden dies Polizeiangaben zufolge auch in den kommenden Tagen bleiben. Für die Bevölkerung besteht demnach keine Gefahr.
Für die Luftfahrt wurde vorübergehend die rote Warnstufe ausgerufen, diese wurde dann aber wieder auf orange herabgestuft. Der Flughafenbetreiber Isavia erklärte auf seiner Website, derzeit gebe es bei Starts und Landungen am internationalen Hauptstadtflughafen Keflavik keinerlei Behinderungen.
Der Leiter des isländischen Katastrophenschutzes, Vidir Reynisson, warnte in der Nacht im lokalen Fernsehsender RUV, dass der Ausbruch keine Touristenattraktion sei. In den vergangenen Jahren hatten Eruptionen in der Gegend laut Schätzungen der Tourismusbehörde des Landes knapp 680.000 Besucher anzogen.
Der jetzige Vulkanausbruch ist der vierte in Island innerhalb von zwei Jahren. Vulkanologen zufolge könnte der neue Zyklus von Ausbrüchen auf der Halbinsel Reykjanes Jahrzehnte andauern. Island ist mit mehr als 30 aktiven Vulkansystemen die größte und aktivste Vulkanregion Europas. Der Inselstaat liegt auf dem sogenannten Mittelatlantischen Rücken, der die eurasische und die nordamerikanische Erdplatte trennt.
O.F.MacGillivray--NG