Bewaffneter tötet zehn Menschen bei Angriff an Prager Universität
In der tschechischen Hauptstadt Prag sind bei einem Schusswaffenangriff an einem Universitätsgebäude am Donnerstag zehn Menschen getötet worden. Der Schütze habe rund drei Dutzend weitere Menschen verletzt, bevor er durch die Polizei getötet worden sei, teilte der Prager Rettungsdienst mit. International rief der Vorfall Bestürzung hervor. "Der Anschlag mitten in Prag trifft Europa im Herzen. Wir sind in Trauer", erklärte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im vormals Twitter genannten Onlinedienst X.
Der Schusswaffenangriff wurde an der Philosophischen Fakultät der Prager Karls-Universität verübt. Sie liegt in der Nähe von bekannten Touristenattraktionen wie der im 14. Jahrhundert errichteten Karlsbrücke.
"Im Moment gibt es elf Tote am Tatort, einschließlich des Schützen", sagte die Sprecherin des Rettungsdienstes, Jana Postova, dem tschechischen Fernsehen. Es sei eine große Anzahl von "Ambulanzeinheiten" zum Tatort geschickt worden, erklärte der Rettungsdienst bei X. Unter den Verletzten seien auch schwere Fälle.
Der tschechische Präsident Petr Pavel zeigte sich "schockiert" über den Angriff. Er sprach den Angehörigen der Opfer bei X sein "tiefes Bedauern und aufrichtiges Beileid" aus.
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reagierte schnell auf die Nachrichten. "Ich bin schockiert über die sinnlose Gewalt, die heute mehrere Menschenleben in Prag gefordert hat", erklärte sie bei X und drückte ihr Beileid aus. Von "erschütternden Nachrichten" schrieb Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die wie auch die französische Ministerpräsidentin Elisabeth Borne ihre "Solidarität" ausdrückte.
Der Privatsender Nova TV berichtete von einer Explosion und einem Schützen auf dem Dach des Gebäudes im historischen Zentrum von Prag. Innenminister Vit Rakusan sagte im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, dass es keine Bestätigung für einen weiteren Schützen gebe. Er rief die Bevölkerung auf, den Anweisungen der Polizei Folge zu leisten. Die Beamten sperrten das Gebiet ab und forderte die Anwohner auf, zu Hause zu bleiben.
W.Murphy--NG