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Hochwasserlage bleibt weiter kritisch - DRK dringt auf mehr Katastrophenvorsorge
Hochwasserlage bleibt weiter kritisch - DRK dringt auf mehr Katastrophenvorsorge / Foto: Hornung - AFP/Archiv

Hochwasserlage bleibt weiter kritisch - DRK dringt auf mehr Katastrophenvorsorge

Angesichts des Dauerregens bleibt die Hochwasserlage vor allem im Nordwesten Deutschlands kritisch. Nach einer Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sollte es bis in den Donnerstag hinein verbreitet kräftigen sowie langanhaltende Regen geben, der in Staulagen der Mittelgebirge besonders ergiebig ausfallen kann. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) forderte einen deutlichen Ausbau der Katastrophenvorsorge.

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Es gebe "eklatante Defizite", besonders bei der materiellen Ausstattung, sagt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt der "Rheinischen Post" vom Dienstag. Nach der Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal sei das Bewusstsein der politisch Verantwortlichen für den Bevölkerungsschutz gestiegen, betonte Hasselfeldt. Davon sei jedoch "jetzt nicht mehr viel übrig". Es gebe zwar ein Konzept, aber dessen Umsetzung stocke aufgrund sehr begrenzter Haushaltsmittel.

Politischer Konsens sei es gewesen, "zehn mobile Betreuungsmodule für den Einsatz bei zerstörter Infrastruktur zu beschaffen", mahnte die DRK-Präsidentin. "Bisher gibt es nur eins." Mit einem solchen Modul könnten jeweils bis zu 5000 Menschen aufgenommen, betreut und umfassend versorgt werden.

Die DRK-Präsidentin verlangte zudem eine deutliche Stärkung der Freiwilligendienste in Deutschland, einschließlich einer besseren Bezahlung. "Den Dienst kann sich eigentlich nur ein Jugendlicher leisten, der gutverdienende Eltern hat", kritisierte Hasselfeldt. Derzeit beträgt das Taschengeld je nach Einsatzstelle demnach zwischen 150 und knapp 400 Euro monatlich. Hasselfeldt hält jedoch die deutlich höhere Bafög-Ausbildungsförderung für "eine angemessene Richtschnur".

Nach einer kurzen Wetterberuhigung und einer niederschlagsfreien Phase zog am Dienstag erneut ein großes Niederschlagsgebiet über Deutschland, das nächste Tief war dem DWD zufolge bereits im Anmarsch. Dabei wurden von Schleswig-Holstein bis zum Schwarzwald sowie in den östlichen und südöstlichen Mittelgebirgen teils hohe Regenmengen prognostiziert - in tiefen Lagen vielfach bis zu 50 Liter pro Quadratmeter, im Bergland vor allem in Staulagen 60 bis 120 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 30 bis 60 Stunden.

In zahlreichen Landkreisen galten Unwetterwarnungen. In Niedersachsen blieb die Hochwasserlage unter anderem im Raum Oldenburg und Verden an der Aller angespannt. Dort und auch andernorts in Deutschland stiegen die Pegel von Flüssen wegen der Niederschläge wieder an. Hessen etwa meldete steigende Pegel an Werra und Weser, auch in Thüringen stiegen die Wasserstände an Werra, oberer Unstrut sowie am Südharzrand. In Sachsen wurde ab Mittwoch mit erneut ansteigendem Wasser an allen Elbpegeln gerechnet.

Nach Angaben der Hochwasservorhersagezentrale im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz lässt der neue Dauerregen in Niedersachsen die Wasserstände insbesondere an den Zuflüssen der Aller sowie an Oker und Leine steigen. In den Einzugsgebieten von Hase und Hunte und am Oberlauf der Weser sei mit einer "signifikanten Verschärfung" der Hochwasserlage zu rechnen.

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) zeigte sich aufgrund des vielen Regens und der Situation an den aufgeweichten Deichen sehr besorgt. Dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) sagte sie am Dienstag, es müsse mit weiteren Evakuierungen gerechnet werden. "Wir werden viel reparieren müssen - aber jetzt konzentrieren wir uns auf die Bekämpfung des Hochwassers", sagte Behrens.

D.R.Megahan--NG