Erster Großprozess zu verheerenden Erdbeben in der Türkei begonnen
Knapp ein Jahr nach den schweren Erdbeben mit zehntausenden Todesopfern hat in der Türkei der erste Großprozess wegen Pfuschs am Bau begonnen. Elf Angeklagte müssen sich seit Mittwoch in Adiyaman wegen Fahrlässigkeit beim Bau des Hotels "Isaias" verantworten, bei dessen Einsturz allein 72 Menschen ums Leben kamen. Unter den Todesopfern waren auch 24 Kinder aus Nord-Zypern und ihre Betreuer, die zu einem Volleyballturnier in die Türkei gereist waren.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten, darunter der Hotelbesitzer, schwere Verstöße gegen die Bau- und Sicherheitsvorschriften vor. Demnach war das ursprünglich als Wohnhaus errichtete Gebäude 2011 illegal zum Hotel umgewidmet worden. Zudem sei es ohne Genehmigung um eine Etage aufgestockt worden.
Bei schweren Erdbeben am 6. Februar vergangenen Jahres waren im türkisch-syrischen Grenzgebiet mehr als 50.000 Menschen ums Leben gekommen. In den folgenden Wochen wurden in der Türkei hunderte Verdächtige wegen Pfuschs am Bau festgenommen.
R.Ryan--NG