Ein Verdächtiger nach Angriffen auf Einsatzkräfte an Silvester in Berlin in Haft
Nach den Angriffen auf Einsatzkräfte in der Silvesternacht in Berlin sitzt ein Verdächtiger in Untersuchungshaft. Haftbefehle gegen zwei weitere Beschuldigte seien zudem erlassen, aber zugleich außer Vollzug gesetzt worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.
Dem in Untersuchungshaft genommenen 22-Jährigen wird demnach vorgeworfen, unbefugt mit einer Schreckschusswaffe geschossen und Pyrotechnik benutzt zu haben. Er soll zudem einen Gegenstand, wobei es sich mutmaßlich um das Magazin der Schreckschusswaffe handelte, auf einen Polizisten geworfen haben. Der Beamte erlitt eine Platzwunde unter dem Auge.
Die Ermittler werfen dem 22-Jährigen einen Verstoß gegen das Waffengesetz, gefährliche Körperverletzung und tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte vor. Er sei bereits am Abend des 1. Januar in Untersuchungshaft, hieß es.
Trotz Erlass eines Haftbefehls vom Vollzug der Untersuchungshaft verschont blieb demnach ein 17-Jähriger, der mit Pyrotechnik auf Polizisten geschossen haben soll. Ein Beamter wurde dabei getroffen, blieb allerdings im Dienst. Die Ermittler werfen dem Jugendlichen gefährliche Körperverletzung vor.
Ebenfalls von der Untersuchungshaft verschont blieb ein 23-Jähriger, der in Neukölln aus einer Gruppe von rund 20 vermummten Menschen heraus mit einer Schreckschusswaffe mindestens drei Mal auf Polizisten geschossen haben soll. Ein Beamter wurde verletzt. Gegen die Festnahme soll sich der 23-Jährige laut Polizei und Staatsanwaltschaft gewehrt haben. Ihm wird Widerstand und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte, schwerer Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen.
Auch in diesen Fällen ergingen die richterlichen Entscheidungen den Angaben zufolge bereits am Abend des Neujahrstags. In der Silvesternacht waren in Berlin nach Polizeiangaben fast 400 Menschen vorläufig festgenommen worden. Im gesamten Stadtgebiet wurden Einsatzkräfte demnach immer wieder etwa mit Pyrotechnik, Schreckschusswaffen und Flaschen angegriffen. 54 Beamte wurden verletzt. Die befürchteten größeren Krawalle wie im Vorjahr blieben aber aus.
Y.Byrne--NG