Drei mutmaßliche Beteiligte an Kapitol-Erstürmung in den USA festgenommen
Drei Jahre nach der Erstürmung des Kapitol in Washington durch radikale Trump-Anhänger haben die US-Behörden am Samstag die Festnahme von drei gesuchten Verdächtigen bekannt gegeben. Die drei seien am Morgen auf einer Ranch im südlichen Bundesstaat Florida festgenommen worden, teilte die Bundespolizei FBI mit. Ihnen werden verschiedene Vergehen vorgeworfen, darunter Widerstand gegen und Angriffe auf Staatsdiener.
Das FBI hatte eine hohe Belohnung von 30.000 Dollar auf die Ergreifung von einem der drei Verdächtigen ausgesetzt, Jonathan Pollock. Der 24-Jährige wurde als "bewaffnet und gefährlich" beschrieben. Er soll mehrere Polizisten beim Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 gewalttätig angegriffen und einen eine Treppe hinuntergezerrt haben.
Festgenommen wurden auch Olivia Pollock und Joseph Hutchinson, der damals ebenfalls mehrere Polizisten geschlagen und getreten haben soll. Auch Olivia Pollock - nach Medienberichten die Schwester von Jonathan Pollock - soll Polizisten gegenüber gewalttätig geworden sein.
Im Zusammenhang mit der Erstürmung des Kapitols durch radikale Anhänger des damals abgewählten, rehtspopulistischen Präsidenten Donald Trump wurden bisher fast 1300 Anklagen erhoben. Hunderte Angeklagte wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt. Bei den Ausschreitungen starben mehrere Menschen, 140 Polizisten wurden verletzt.
Ermittler haben die Erstürmung als versuchten Umsturz eingestuft, um Trump an der Macht zu halten und die Amtseinsetzung des gewählten neuen Präsidenten Joe Biden von den Demokraten zu verhindern. Trump hatte seine Anhänger in einer Rede kurz zuvor zu der Erstürmung angefeuert. Einer aktuellen Umfrage der "Washington Post" und der Universität von Maryland zufolge, die vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde, glauben allerdings 39 Prozent der US-Bürger, dass die Kapitol-Erstürmung auf eine Verschwörung des FBI zurückgeht.
Der 77-jährige Trump hat seine Wahlniederlage bis heute nicht eingestanden und will im Herbst für eine zweite Amtszeit kandidieren. Ihm werden gute Chancen eingeräumt, sollte er der Kandidat seiner Republikanischen Partei gegen Biden sein.
W.Prendergast--NG