Prozess zu Mord an niederländischem Kriminalreporter de Vries begonnen
Im Fall des vor zweieinhalb Jahren ermordeten niederländischen Kriminalreporters Peter R. de Vries hat am Dienstag in Amsterdam der Prozess begonnen. Vor dem Gericht müssen sich insgesamt neun Angeklagte verantworten. Unter ihnen sind der mutmaßliche Todesschütze und der mutmaßliche Fahrer des Fluchtfahrzeuges, für beide hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft beantragt.
Zum Prozessauftakt wiesen laut einem Bericht der Nachrichtenagentur ANP alle neun Angeklagten die gegen sie erhobenen Vorwürfe zurück oder verweigerten die Aussage. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mord von kriminellen Banden in Auftrag gegeben wurde, weil de Vries zuletzt Vertrauensperson des wichtigsten Kronzeugen in einem Prozess gegen den mutmaßlichen Drogenboss Ridouan Taghi gewesen war.
De Vries, vor allem durch seine Berichterstattung über die Entführung des Millionärs Freddy Heineken im Jahr 1983 bekannt, war am 6. Juli 2021 beim Verlassen eines Fernsehstudios in Amsterdam niedergeschossen worden. Er starb neun Tage später im Krankenhaus. Die Ermordung des bekannten Journalisten auf offener Straße hatte in den Niederlanden und ganz Europa Entsetzen ausgelöst.
Mit einem Urteil in dem Prozess wird im Juni gerechnet.
W.Murphy--NG