Trump in Verleumdungsprozess zu Zahlung von 83 Millionen Dollar verurteilt
Der frühere US-Präsident Donald Trump ist im Verleumdungsprozess in New York zu einer Zahlung in Höhe von 83,3 Millionen Dollar (76,7 Millionen Euro) an die Kolumnistin E. Jean Carroll verurteilt worden. Die Jury in dem Zivilprozess kam am Freitag nach etwa dreistündigen Beratungen zu ihrer Entscheidung, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. Carroll hatte in dem Prozess mehr als zehn Millionen Dollar (9,1 Millionen Euro) Schadenersatz für verunglimpfende Äußerungen gefordert.
Trump reagierte nannte das Urteil in seinem Onlinenetzwerk Truth Social "absolut lächerlich". Der 77-jährige Favorit für die republikanische Präsidentschaftskandidatur erklärte, er werde in Berufung gehen.
In einem ersten Prozess war Trump im vergangenen Jahr wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung der Journalistin zu fünf Millionen Dollar Schadenersatz und Schmerzensgeld verurteilt worden. Zwei Wochen nach dem Urteil forderte Carroll in einer aktualisierten Klage aber eine noch härtere Bestrafung Trumps, nachdem dieser bei einem live übertragenen CNN-Bürgergespräch vor Millionenpublikum erneut Carrolls Vergewaltigungsvorwürfe bestritten und sie dabei auch noch als "Verrückte" beleidigt hatte.
Carroll wirft Trump vor, sie 1996 im New Yorker Luxuskaufhaus Bergdorf Goodman in einer Umkleidekabine vergewaltigt zu haben. Ihren Vorwurf machte die langjährige Kolumnistin des Magazins "Elle" erstmals 2019 öffentlich, als Trump Präsident war. Der Republikaner bezichtigte Carroll daraufhin der Lüge und erklärte, sie sei nicht sein "Typ".
Der Ex-Präsident macht seine Probleme mit der Justiz mit inzwischen vier Anklagen zum Wahlkampfthema und stellt sich als Opfer einer "Hexenjagd" der Demokraten von Präsident Joe Biden dar, die aus seiner Sicht seine Rückkehr in das Weiße Haus verhindern wollen. Auch nach dem Urteil am Freitag wiederholte Trump diesen Vorwurf.
O.Ratchford--NG