Nottingham Guardian - Ministerin beim Wort genommen: Kilometerlange "Warteschlange gegen den Hunger" in Argentinien

Börse
DAX -0.46% 19169.5
Euro STOXX 50 -0.62% 4855.76
TecDAX -0.58% 3329.67
MDAX -0.73% 26438.01
EUR/USD 0.02% 1.086 $
Goldpreis -0.42% 2789.1 $
SDAX -0.57% 13421.3
Ministerin beim Wort genommen: Kilometerlange "Warteschlange gegen den Hunger" in Argentinien
Ministerin beim Wort genommen: Kilometerlange "Warteschlange gegen den Hunger" in Argentinien / Foto: JUAN MABROMATA - AFP

Ministerin beim Wort genommen: Kilometerlange "Warteschlange gegen den Hunger" in Argentinien

Mit einer vermeintlichen Einladung an Hungernde hat eine argentinische Ministerin eine fast zwei Kilometer lange Warteschlange vor ihrem Ministerium provoziert. Hunderte Menschen standen am Montag in der Hauptstadt Buenos Aires vor dem Amtssitz der für Sozialpolitik zuständigen Minister Sandra Pettovello des ultraliberalen Präsidenten Javier Milei an. Die "Warteschlange des Hungers" zog sich über fast 30 Häuserblocks.

Textgröße:

Ausgangspunkt waren Äußerungen der Ministerin vergangenen Woche, nachdem Demonstranten vor ihrem Ministerium Verspätungen bei der Lieferung von Lebensmitteln an Suppenküchen angeprangert hatten. Pettovello - laut offizieller Amtsbezeichnung Ministerin für Humankapital - sagte daraufhin: "Ich werde so verfahren: Leute, ihr habt Hunger? Kommt alle einzeln, ich werde euren Personalausweis aufnehmen, euren Namen, von wo ihr kommt, und ihr werdet individuell Hilfe erhalten."

Die Demonstranten nahmen die Ministerin nun beim Wort - und standen vor ihrem Ministerium Schlange. Empfangen wurden sie allerdings nicht: Präsidentensprecher Manuel Adorni sagte am Montag, Pettovello habe niemanden eingeladen und werde niemanden empfangen. Sie habe lediglich "spontan" ihre Absicht zum Ausdruck gebracht, jedem Einzelnen zu helfen.

Adorni beteuerte zugleich angesichts des drakonischen Sparkurses des neuen Präsidenten Milei, an Lebensmittelhilfen werde die Regierung niemals Abstriche vornehmen - "in einem Land, in dem praktisch die Hälfte in Armut lebt und fünf Millionen Menschen nicht jeden Tag ausreichend essen".

T.McGilberry--NG