Erste Demonstrationen in Zusammenhang mit Gedenken an Bombardierung Dresdens 1945
In Dresden hat am Sonntag das Demonstrationsgeschehen im Zusammenhang mit dem am Dienstag stattfindenden Gedenken an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg begonnen. Zu einem von Rechtsextremen organisierten sogenannten Trauermarsch kamen nach inoffiziellen Schätzungen etwa 800 Menschen, zu verschiedenen Gegendemonstrationen etwa 4000 Teilnehmer. Ein Sprecher der Polizei sprach von einem weitgehend ruhigen Verlauf.
Eine Gruppe von Demonstranten aus der linken Szene mit etwa 150 Menschen sei zwischenzeitlich von der Polizei gestoppt worden, von etwa 90 Teilnehmern seien die Identitäten festgestellt worden. Gegen zehn Gegendemonstranten wurden Ermittlungen unter anderem wegen Landfriedensbruchs, tätlichen Angriffs auf Beamte und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.
Wegen des starken Gegenprotests wurde die geplante Aufzugsstrecke der Rechten verkürzt. Gegen neun Teilnehmer wurden Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und das Waffengesetz sowie wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet.
Insgesamt wurden bei dem Einsatz drei Menschen vorübergehend in Gewahrsam genommen. Im Einsatz waren etwa 1800 Polizisten. Unterstützt wurde die Dresdner Polizei von der sächsischen Bereitschaftspolizei, Beamten aus Bayern, Brandenburg, Hamburg, Hessen und Thüringen sowie der Bundespolizei.
Bei den Luftangriffen alliierter Bomber auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 waren etwa 25.000 Menschen getötet worden. Weite Teile der historischen Altstadt wurden zerstört. In der Vergangenheit versuchten Rechtsextremisten immer wieder, den Jahrestag der Zerstörung für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
O.Ratchford--NG