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Berliner Prozess wegen mutmaßlicher Vergewaltigung in Görlitzer Park ausgesetzt
Berliner Prozess wegen mutmaßlicher Vergewaltigung in Görlitzer Park ausgesetzt / Foto: Odd ANDERSEN - AFP/Archiv

Berliner Prozess wegen mutmaßlicher Vergewaltigung in Görlitzer Park ausgesetzt

Das Berliner Verfahren wegen einer mutmaßliche Vergewaltigung im Görlitzer Park ist am Donnerstag durch das Landgericht I der Hauptstadt ausgesetzt worden. Die Haftbefehle gegen die drei Angeklagten wurden aufgehoben, wie das Gericht mitteilte. Grund ist, dass die mutmaßlich vergewaltigte Frau nicht zu einer Zeugenvernehmung nach Deutschland reisen wollte.

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Sie habe sich lediglich dazu bereit erklärt, sich in ihrem Heimatland Georgien per Videoschalte vernehmen zu lassen, teilte das Gericht mit. Für eine solche Videovernehmung müsse aber das Einverständnis der georgischen Justiz eingeholt werden, was erfahrungsgemäß mehrere Monate dauern könne. Deshalb könne das Verfahren nicht mehr mit der bei Haftsachen nötigen Beschleunigung vorangetrieben werden.

Außerdem seien die bisherigen Angaben der Frau und die ihres Ehemanns nicht frei von Widersprüchen gewesen. Eine zwischenzeitlich aufgetauchte Videosequenz habe zumindest Zweifel an deren Angaben aufkommen lassen. Angesichts dieser Umstände bestehe nach derzeitiger Wertung auch kein dringender Tatverdacht mehr gegen die Angeklagten - was aber Voraussetzung für einen Haftbefehl ist.

Die drei Männer im Alter von 22 und 23 Jahren sollten den Angaben zufolge im Lauf des Donnerstags entlassen werden. Das Landgericht will nun über die zuständigen Behörden in Deutschland ein Rechtshilfeersuchen an die georgische Regierung richten und darum bitten, einer Videovernehmung der Frau in den Räumen der deutschen Botschaft in Tiflis zuzustimmen. Sollten die georgischen Behörden zustimmen, würde das Verfahren fortgesetzt werden.

Der mutmaßliche Vergewaltigungsfall hatte im Sommer großes Aufsehen erregt. Mitte Januar begann der Prozess gegen die drei Angeklagten. Ihnen wurde vorgeworfen, die damals 27 Jahre alte Frau im Görlitzer Park im Beisein ihres Ehemanns vergewaltigt zu haben.

Die Angeklagten und mindestens zwei weitere unbekannte Beteiligte sollen demnach zunächst den Ehemann mit Stöcken und Ästen traktiert und ihm seine Bauchtasche mit 1200 Euro Bargeld entrissen haben. Anschließend sollen sie der Frau Handtasche und Mobiltelefon weggenommen und sie dann vergewaltigt haben. Den Ehemann sollen sie am Eingreifen gehindert haben, indem sie ihn festhielten und weiterhin mit Stöcken und Ästen schlugen.

Der Görlitzer Park im Stadtteil Kreuzberg gilt als Kriminalitätsbrennpunkt und ist vor allem wegen vieler Drogendealer regelmäßig in den Schlagzeilen. Im September kündigte die Regierungskoalition von CDU und SPD unter Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU) Sicherheitsmaßnahmen an.

D.R.Megahan--NG