Bande aus Raum Essen soll mit Diebstahl von Pfandkisten Millionen erbeutet haben
Eine mutmaßliche Bande aus dem Raum Essen soll unter anderem mit dem Diebstahl von Pfandkisten aus dem Lebensmittelhandel ein Millionengeschäft gemacht haben. Am Donnerstag fand in dem Zusammenhang eine Razzia in Essen und Köln statt, wie Staatsanwaltschaft und Polizei Düsseldorf mitteilten. Es seien sechs Haftbefehle vollstreckt worden.
Bereits seit Ende Juli 2023 wird demnach gegen die mutmaßliche Bande ermittelt. Sie fiel den Angaben zufolge zunächst wegen Einbrüchen in Dachdeckerfachbetrieben und Garten- sowie Landschaftsbaubetrieben in Düsseldorf und dem Umland auf. Die Gruppe soll versucht haben, Buntmetalle und teure Werkzeuge zu stehlen.
Außerdem soll sie auch sogenannte Klappsteigen gestohlen haben. Das sind Kisten, die beispielsweise für Obst oder Gemüse im Einzelhandel verwendet werden und pfandpflichtig sind. Die Beamten der Düsseldorfer Kriminalpolizei hätten "durch akribische Ermittlungen" die Wege der gestohlenen Klappsteigen rekonstruiert, hieß es.
Demnach sollen die Kisten an zwei in Köln ansässige Hehler abgegeben worden sein. Die beiden Hehler sollen sie dann über unterschiedliche Kanäle in den Warenkreislauf zurückgeführt und die Pfandgebühr kassiert haben. Bei den Männern handle es sich um die Köpfe des Betrugssystems, die vermutlich auch von weiteren Tätergruppen beliefert worden seien, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft.
Am Donnerstag seien nach vorläufiger Schätzung etwa zehntausend Kisten im Wert von ungefähr 50.000 Euro beschlagnahmt worden, außerdem 30.000 Euro Bargeld und elf Fahrzeuge. Sechs Männer seien festgenommen worden, teilten die Ermittler weiter mit. Es gebe einen Vermögensarrest von etwa 1,1 Millionen Euro - am Donnerstag seien insgesamt Werte in Höhe von etwa 300.000 Euro abgeschöpft worden. Die Ermittlungen dauerten an.
S.Dennehy--NG