Großeinsatz in Aachener Krankenhaus beendet - Tatverdächtige außer Lebensgefahr
Die Polizei in Aachen hat am Montag einen mehrstündigen Großeinsatz in einem Krankenhaus mit einem Notzugriff beendet. Nach Angaben der Polizei betrat eine 65-jährige Frau gegen 17.00 Uhr das Luisenhospital mit einer Waffe, die sich erst später als Schreckschusswaffe herausstellte, und einem auffallend großen Gürtel. Demnach bedrohte sie zunächst Angestellte der Physiotherapiepraxis.
Nachdem ein Mitarbeiter ihr die Waffe habe abnehmen können, habe sich die Frau offenbar in ein Patientenzimmer zurückgezogen und schließlich einen pyrotechnischen Gegenstand auf den Gang geworfen. Um 22.38 Uhr verließ sie laut Polizei den Raum und versuchte, einen Gegenstand auf dem Gang abzubrennen. Dabei habe sie dem optischen Anschein nach einen Sprengstoffgürtel getragen, einen verdächtigen Gegenstand in der Hand gehalten und sich auf die Einsatzkräfte zubewegt.
Da die Frau nicht auf Ansprache durch die Polizei reagiert habe, hätten die Beamten geschossen, um die Gefahrenlage zu beenden, teilte die Polizei in der Nacht zum Dienstag mit. Die 65-Jährige habe durch die Schüsse schwere Verletzungen erlitten und werde medizinisch versorgt. Nach Angaben der Aachener Staatsanwaltschaft vom Dienstagmorgen ist sie außer Lebensgefahr.
In einem Strafverfahren werde sie sich wegen eines versuchten Tötungsdelikts verantworten müssen, erklärte die Polizei. Die Ermittler gingen demnach bislang davon aus, dass die 65-jährige Frau aus Eschweiler das Krankenhaus mit Suizidabsichten betreten hatte.
Im Lauf des Einsatzes sei bekannt geworden, dass ihre Wohnung in Eschweiler am Nachmittag ausgebrannt sei. Die Wohnungsinhaberin werde verdächtigt, den Brand selbst gelegt zu haben. Ermittler hätten einen mutmaßlich hinterlegten Brief gefunden. Bei dem mutmaßlichen Sprengstoffgürtel handelte es sich laut Polizei um eine Attrappe.
H.Davenport--NG