Nottingham Guardian - Schweigegeld-Prozess gegen Trump: Herausgeber von Skandalblatt sagt aus

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Schweigegeld-Prozess gegen Trump: Herausgeber von Skandalblatt sagt aus
Schweigegeld-Prozess gegen Trump: Herausgeber von Skandalblatt sagt aus / Foto: Mark Peterson - POOL/AFP

Schweigegeld-Prozess gegen Trump: Herausgeber von Skandalblatt sagt aus

Im New Yorker Strafprozess gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump hat ein zentraler Zeuge am Donnerstag darüber ausgesagt, wie er die Berichterstattung über eine Sexaffäre des Republikaners mit einem "Playboy"-Modell verhinderte. "Wir kauften die Geschichte, damit sie niemand anderem veröffentlicht würde", sagte der mit Trump befreundete damalige Herausgeber des Skandalblatts "National Enquirer", David Pecker. "Wir wollten nicht, dass die Geschichte Herrn Trump in Verlegenheit bringt oder seinem Wahlkampf schadet."

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Das Verfahren dreht sich um die Vertuschung einer Schweigegeldzahlung an den Pornostar Stormy Daniels vor der Wahl 2016. Es handelt sich um den ersten Strafprozess der Geschichte gegen einen ehemaligen US-Präsidenten. Die Staatsanwaltschaft argumentiert, dass die Zahlung an Stormy Daniels kein Einzelfall war, sondern ein System dahinter steckte, mit dem Trump auch andere für ihn negative Informationen unter der Decke hielt.

Die Aussage des 72-jährigen Pecker weist auf eine Schweigegeldzahlung an das "Playboy"-Modell Karen McDougal hin. Pecker sagte vor Gericht, Trumps damaliger Anwalt Michael Cohen habe ihn dazu ermutigt, die Exklusivrechte an der Geschichte zu kaufen - und auf Peckers Frage nach der Erstattung seiner Kosten geantwortet: "Der Chef wird sich darum kümmern." Die Rückzahlungen seien als Dienstleistungen getarnt an die Muttergesellschaft des "National Enquirer", American Media, geleistet worden.

Demnach wurden im Wahljahr 2016 Überweisungen in Höhe von 150.000 Dollar getätigt, um McDougals Geschichte abzufangen und die Berichterstattung zu verhindern. Pecker sprach dabei von "catch and kill", auf deutsch: "fangen und töten". Die "catch and kill"-Strategie steht im Mittelpunkt des Falls: Trump wird vorgeworfen, das Schweigen von Menschen mit möglicherweise schädlichen Informationen gekauft zu haben - mit dem größeren Ziel, so die Präsidentschaftswahl im Jahr 2016 zu beeinflussen.

Pecker zufolge erhielt McDougal nicht nur Geld, sondern auch eine Abmachung, nach der sie auf den Titelblättern von Zeitschriften erscheinen und Fitness-Kolumnen schreiben sollte.

Schon früher hatte Pecker erklärt, dass bei einem Treffen im August 2015 mit Trump, Cohen und Trumps Assistenten eine "Vereinbarung unter Freunden" getroffen worden sei, nach der das Boulevard-Blatt Negativ-Stories über Trump unterdrücken sollte.

Der voraussichtliche erneute Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner ist in dem Verfahren angeklagt, das Schweigegeld von 130.000 Dollar (nach heutigem Kurs 122.000 Euro) an Stormy Daniels per Fälschung von Geschäftsdokumenten vertuscht zu haben.

Durch die Zahlung wurde die frühere Pornodarstellerin zum Schweigen über eine angebliche Sexaffäre gebracht, die sie laut eigener Schilderung im Jahr 2006 mit Trump gehabt hatte, als Trump bereits mit seiner heutigen Ehefrau Melania verheiratet war und mit ihr kurz zuvor den Sohn Barron bekommen hatte.

Die Staatsanwaltschaft argumentiert, dass die Zahlung an den Pornostar und die Fälschungen von Geschäftsdokumenten zum Ziel gehabt hätten, für Trump potenziell schädliche Informationen vor der Wählerschaft geheim zu halten. In der Anklageschrift werden dem Immobilienunternehmer Fälschungen in 34 Fällen vorgeworfen.

Der 77-Jährige ist noch in drei anderen Fällen strafrechtlich angeklagt. In zwei dieser Fälle geht es um seine massiven Versuche, seine Wahlniederlage gegen den heutigen Präsidenten Joe Biden von 2020 nachträglich zu kippen, in einem weiteren Fall um seine Mitnahme geheimer Regierungsdokumente in seine Privatresidenz im US-Bundesstaat Florida. Wann die Prozesse zu diesen drei anderen Anklagen beginnen könnten, ist unklar.

C.Queeney--NG