Medienbericht: 1700 Haftbefehle bei Encrochat-Ermittlungen vollstreckt
In Verbindung mit den sogenannten Encrochat-Ermittlungen sind in Deutschland einem Medienbericht zufolge bislang 1708 Haftbefehle vollstreckt worden. Das gehe aus Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) hervor, berichtet die "Welt am Sonntag". Über den als sehr abhörsicher geltenden Encrochat-Kommunikationsdienst kommunizierten mutmaßliche Kriminelle europaweit.
Französischen und niederländische Ermittlern gelang in Zusammenarbeit mit den EU-Behörden Europol und Eurojust 2020 ein Hackerangriff auf das Programm. Die Kommunikationsdaten deutscher Nutzer wurden anschließend dem BKA zur Verfügung gestellt.
Wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf das BKA weiter berichtet, stellten die Behörden allein in Deutschland bei Encrochat-Ermittlungen etwa elf Tonnen Cannabis, Kokain, Heroin und synthetische Drogen sicher und leiteten knapp 4000 Verfahren ein.
"Die Daten offenbaren ein großes Ausmaß an schwersten kriminellen Handlungen, teilweise geprägt durch ein sehr hohes Gewaltpotenzial", zitierte die Zeitung einen BKA-Sprecher. Die Behörde habe eigens hierfür eine ständige Einheit aufgestellt, um die Masse an Informationen für weitere Ermittlungen zielgerichtet aufarbeiten und analysieren zu können, gab dieser an.
W.Prendergast--NG