Nottingham Guardian - Zahl antisemitischer Taten in Frankreich seit Gaza-Krieg um 300 Prozent gestiegen

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Zahl antisemitischer Taten in Frankreich seit Gaza-Krieg um 300 Prozent gestiegen
Zahl antisemitischer Taten in Frankreich seit Gaza-Krieg um 300 Prozent gestiegen / Foto: Geoffroy VAN DER HASSELT - AFP/Archiv

Zahl antisemitischer Taten in Frankreich seit Gaza-Krieg um 300 Prozent gestiegen

Vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen ist die Zahl antisemitischer Straftaten in Frankreich deutlich gestiegen: In den ersten drei Monaten dieses Jahres gab es einen Anstieg um 300 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie der französische Regierungschef Gabriel Attal bei einem Treffen mit Vertretern des jüdischen Dachverbands Crif am Montagabend in Paris sagte.

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Zwischen Januar und Ende März wurden laut Attal 366 antisemitische Taten gemeldet. Der Regierungschef sprach von einer "antisemitischen Welle". Obwohl nur ein Prozent der Franzosen jüdischen Glaubens seien, richteten sich 60 Prozent der religiös motivierten Straftaten gegen Juden.

Keine dieser Straftaten dürfe ungestraft bleiben, "kein Antisemit darf sich sicher fühlen", betonte Attal. Er verwies darauf, dass das französische Recht es wegen der strikten Trennung von Staat und Religion bisher nicht erlaube, die Zahl der Verurteilungen wegen religiös motivierter Straftaten zu erheben. Er habe Justizminister Eric Dupond-Moretti jedoch gebeten, "Mittel zu finden, um die Zahl der Taten und Verurteilungen in ganz Frankreich zu erfassen".

Attal sprach von einer wachsenden Bedrohung durch radikale Islamisten. "Der Islamismus ist eine große Gefahr für unsere Republik und eine der gefährlichsten und zerstörerischsten Formen des Antisemitismus", betonte er.

Frankreich beherbergt sowohl die größte jüdische als auch die größte muslimische Gemeinde Europas. Dies führt zu starken Reaktionen in Frankreich auf den Krieg im Gazastreifen. Regelmäßig gibt es sowohl pro-palästinensische Demos als auch Demonstrationen für die Freilassung der von der Hamas verschleppten israelischen Geiseln.

Der Gaza-Krieg war durch den beispiellosen Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Dabei töteten Hamas-Kämpfer nach israelischen Angaben etwa 1170 Menschen, rund 250 weitere wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion geht die israelische Armee seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, inzwischen fast 34.800 Menschen getötet.

O.Ratchford--NG