Nottingham Guardian - Festnahmen bei pro-palästinensischen Protesten an Unis in Europa und den USA

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Festnahmen bei pro-palästinensischen Protesten an Unis in Europa und den USA
Festnahmen bei pro-palästinensischen Protesten an Unis in Europa und den USA / Foto: BENJAMIN CREMEL - AFP

Festnahmen bei pro-palästinensischen Protesten an Unis in Europa und den USA

An Universitäten in mehreren europäischen Städten und den USA ist es bei pro-palästinensischen Protesten zu Festnahmen gekommen. In der niederländischen Hauptstadt Amsterdam trafen Polizei und Demonstranten am Mittwoch bei der Räumung von Barrikaden gewaltsam aufeinander. Laut Polizei wurden 32 Menschen festgenommen. Ähnliche Szenen spielten sich in Paris und Washington ab. Am Trinity College Dublin kam es dagegen zu einer Einigung mit der Universitätsleitung.

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Bilder im niederländischen Fernsehen zeigten dutzende Polizisten, die sich mit einer Gruppe von Protestierenden einen Schlagabtausch liefern, der Platz vor einem Gebäude der Universität im Zentrum von Amsterdam wurde geräumt. Im Anschluss blockierten die Demonstranten laut Polizeiangaben am Abend eine wichtige Straße in der Stadt, wo es ebenfalls zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kam. Demnach wurden Beamte unter anderem "mit Ammoniak beworfen".

Ähnlich wie bei den Protesten an Hochschulen in den USA fordern die Studierenden in Amsterdam einen Abbruch der Beziehungen ihrer Universität mit Israel. In einer Dringlichkeitssitzung will sich der Stadtrat der niederländischen Hauptstadt am Freitag mit den Protesten befassen.

Der Gazakrieg hat weltweit massive pro-palästinensische Proteste an den Universitäten ausgelöst. Vor allem in den USA kam es in den vergangenen Wochen zu zahlreiche Protestaktionen an mindestens 40 Hochschulen. Die Demonstranten prangern dort zum einen die hohe Zahl von Toten im Gazastreifen an, zum anderen fordern sie die Universitäten auf, die Zusammenarbeit mit Unternehmen zu beenden, die Verbindungen nach Israel haben. Immer wieder kam es auch zu antisemitischen Zwischenfällen.

In der US-Hauptstadt Washington wurde am Mittwoch ein pro-palästinensisches Protestcamp aufgelöst. Die Polizei riegelte die Umgebung des Campus der George Washington University unweit des Weißen Hauses ab. Zelte wurden zu einem Müllwagen gebracht, während die Straße mit Wasser gereinigt wurde. Laut Polizei kam es zu 33 Festnahmen. Die Beamten setzten demnach auch Pfefferspray ein.

Bereits am Vortag war es an gleich mehreren Universitäten in der französischen Hauptstadt Paris zu Polizeieinsätzen gekommen. An der Pariser Sorbonne nahmen die Beamten 86 Demonstranten in Gewahrsam. Diese hätten sich bei ihrem Protest verschiedene Verstöße gegen die öffentliche Ordnung zu Schulden kommen lassen, teilte die französische Staatsanwaltschaft mit.

Zudem schritt die Pariser Polizei am Dienstag zweimal an der Hochschule Sciences Po ein, um pro-palästinensische Versammlungen aufzulösen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. 13 Studenten der Hochschule sind seit der vergangenen Woche im Hungerstreik.

Unterdessen wurde ein Protestcamp am renommierten Trinity College in Dublin nach fünf Tagen infolge einer Einigung aufgelöst. Auf ihrer Website erklärte die Universität, nach "erfolgreichen Gesprächen zwischen der Universitätsleitung und den Demonstranten" sei eine Einigung erzielt worden. Demnach stellt die Hochschule "Investitionen in israelische Unternehmen, die in den besetzten palästinensischen Gebieten tätig sind" und auf einer schwarzen Liste der Vereinten Nationen stehen, ein.

Auch an Hochschulen in Großbritannien schließen sich immer mehr Studierende den pro-palästinensischen Protesten an. Anders als in den USA, Frankreich und anderen europäischen Ländern blieb es dort bislang aber weitestgehend ruhig.

Auf dem Rasen vor der SOAS-Universität in London stehen seit Anfang dieser Woche eine Handvoll Zelte mit palästinensischen Fahnen. Auf Plakaten wird eine Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Demonstranten campieren zudem unter anderem vor den Universitäten in Newcastle, Edinburgh, Manchester, Leeds, Cambridge und Oxford.

Die Universität Cambridge erklärte, sie respektiere die Meinungsfreiheit und das Demonstrationsrecht. "Antisemitismus, Islamophobie und jede andere Form von Rassen- oder Religionshass" würden jedoch nicht geduldet, hieß es weiter. Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak lud die Vizekanzler der Universitäten zu einem Treffen ein, um die Sicherheit jüdischer Studenten auf dem Campus zu diskutieren. Er prangerte einen "inakzeptablen Anstieg von Antisemitismus" an britischen Universitäten an.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den beispiellosen Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Israel kündigte daraufhin die Vernichtung der Hamas an und marschierte in den Gazastreifen ein.

Ch.Buidheach--NG