Nottingham Guardian - Prozess gegen mutmaßliche Betreiber von illegalem Internetmarktplatz neu begonnen

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Prozess gegen mutmaßliche Betreiber von illegalem Internetmarktplatz neu begonnen
Prozess gegen mutmaßliche Betreiber von illegalem Internetmarktplatz neu begonnen / Foto: Andrew CABALLERO-REYNOLDS - AFP/Archiv

Prozess gegen mutmaßliche Betreiber von illegalem Internetmarktplatz neu begonnen

Vor dem Landgericht Trier hat am Dienstag zum zweiten Mal der Prozess gegen zwei mutmaßliche Cyberkriminelle begonnen, die einen riesigen illegalen Marktplatz im Internet betrieben haben sollen. Nach Gerichtsangaben sollen dort unter anderem Drogen verkauft worden sein. Den Angeklagten, einem Ehepaar aus Australien, werden die Einfuhr von Drogen und Beihilfe zu Drogengeschäften in mehr als tausend Fällen vorgeworfen.

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Der Prozess begann ursprünglich bereits im Dezember. Wegen der Erkrankung eines Verfahrensbeteiligten musste er aber für längere Zeit unterbrochen werden, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Er begann darum am Dienstag komplett neu mit der Verlesung der Anklage.

Das Ehepaar wurde im Januar 2021 festgenommen, zunächst der damals 34-jährige Mann bei der Einreise aus Dänemark, wenige Wochen später seine damals 32 Jahre alte Frau. Sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Zusammen mit bislang nicht identifizierten Mittätern sollen sie den Handelsplatz namens DarkMarket betrieben haben.

Der Mann soll Administrator der Plattform gewesen sein, seine Frau soll für das Design und die Schlichtung von Streits zwischen Verkäufern und Kunden zuständig gewesen sein. Außerdem sollen die beiden Drogen aus Dänemark nach Deutschland gebracht haben.

Zum Zeitpunkt der Abschaltung im Januar 2021 gehörte DarkMarket mit rund 500.000 Nutzern und mehr als 2400 Verkäufern zu den weltweit größten illegalen Marktplätzen. Insgesamt wurden mindestens 320.000 Geschäfte abgewickelt.

Bezahlt wurde mit verschiedenen Kryptowährungen. Deren Wert entsprach zum Zeitpunkt der Abschaltung von DarkMarket einer Summe von mehr als 140 Millionen Euro. Das Ehepaar soll für die Handelsvorgänge eine Provision genommen haben.

Auf die Spur der beiden Australier kamen die Ermittler damals durch den sogenannten Cyberbunkerfall. Bei diesem Bunker handelte es sich um ein Rechenzentrum, das in einem früheren Nato-Bunker im rheinland-pfälzischen Traben-Trarbach betrieben wurde.

Dort wurde die Infrastruktur für kriminelle Aktivitäten zur Verfügung gestellt, auch DarkMarket soll vorübergehend einen der Server genutzt haben. Im Cyberbunkerfall wurden im Dezember in Trier acht Angeklagte zu großteils mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

T.Murray--NG