Strandlokal auf Mallorca eingestürzt: Zwei Deutsche unter den Todesopfern
Tödliches Unglück am Ballermann: Beim Einsturz eines Strandlokals auf Mallorca sind vier Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei deutsche Urlauberinnen. Die Polizei der spanischen Ferieninsel erklärte am Freitag, bei den Opfern handele es sich um zwei deutsche Frauen im Alter von 20 und 30 Jahren, einen 44-jährigen Senegalesen und eine 23-jährige Spanierin. Bei dem Unglück an der bei Touristen beliebten Playa de Palma am Donnerstagabend wurden zudem 16 Menschen verletzt.
Das Unglück hatte sich am Abend an der belebten Strandpromenade Calle de Cartago ereignet. Nach Angaben der Rettungskräfte brach der Medusa Beach Club, der aus einem zweistöckigen Restaurant mit Dachterrasse und einer Kellerbar bestand, plötzlich in sich zusammen. Die Trümmer begruben vor allem Menschen im Untergeschoss.
Der stellvertretende Bürgermeister von Palma de Mallorca, Javi Bonet, sagte, die beiden getöteten Deutschen hätten auf Mallorca Urlaub gemacht. Die Spanierin arbeitete nach Polizeiangaben in dem Lokal, auch der Senegalese lebte nach Berichten lokaler Medien schon jahrelang auf der Insel.
16 Menschen wurden bei dem Unglück verletzt. Sieben Menschen seien "sehr schwer" und neun "schwer" verletzt worden, erklärte der Rettungsdienst im Onlinedienst X. Sie wurden in verschiedene Krankenhäuser der Inselhauptstadt Palma gebracht. Acht Verletzte, allesamt Niederländer, wurden am Freitag noch im Krankenhaus behandelt, wie Palmas Bürgermeister Antonio Jiménez sagte. Sie seien außer Lebensgefahr.
Nach dem Unglück waren zahlreiche Feuerwehrleute und andere Rettungskräfte im Einsatz, die Polizei sperrte die Straße vor dem Restaurant. Ein Feuerwehrmann schilderte der Zeitung "Última Hora" eine "albtraumhaften" Szene. Als er am Unglücksort eingetroffen sei, hätten Menschen weinend und schreiend inmitten der Trümmer im Erdgeschoss des Gebäudes gestanden. Die Retter mussten um Ruhe bitten, um die Rufe der Verschütteten hören zu können.
Feuerwehrchef Eder García, sagte, die Trümmer hätten den Fußboden im Erdgeschoss durchbrochen und seien in die Bar im Keller gestürzt, "wo wir die meisten Opfer gefunden haben". Die Unglücksursache werde noch untersucht, es gebe aber Hinweise auf eine Überlastung der Terrasse im ersten Stock. Genaueres sollen Experten ermitteln, die am Freitag den Unglücksort untersuchten.
Der Medusa Beach Club und die umliegende Gegend mit Blick auf die Bucht von Palma waren zum Unglückszeitpunkt am Donnerstagabend gut besucht. Auf den Balearen, zu denen auch Ibiza, Menorca und Formentera gehören, ist die Touristensaison bereits in vollem Gange.
Anwohner Santiago Aranga, der am Donnerstagabend mit seinem Hund an der Strandpromenade spazieren war, sagte im Lokalsender Trece, das Unglück habe sich angehört wie "eine Bombe". Dann habe er Schreie und Weinen gehört. Am Unglücksort seien viele deutsche Touristen gewesen und "es war sehr schwierig, sie zu beruhigen", sagte Aranga. "Ich verstehe und spreche kein Deutsch." Anwohnerin Vicky García sagte im Sender IB3, der Medusa Beach Club sei nach einer Renovierung erst kürzlich wiedereröffnet worden.
Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez sprach den Familien der Toten sein Beileid aus. Die Regionalpräsidentin der Balearen, Marga Prohens, zeigte sich "schockiert" über das Unglück und schrieb auf X, sie sende "Liebe und Wärme an die Familien der vier Menschen, die ihr Leben verloren haben". Mallorcas Behörden riefen drei Trauertage aus, am Freitagmittag wurde eine Schweigeminute abgehalten.
Im Jahr 2009 waren beim Einsturz eines dreistöckigen Gebäudes in Palma de Mallorca sieben Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Deutsche. Im vergangenen Jahr besuchten offiziellen Angaben zufolge mehr als 14 Millionen Touristen die Balearen.
X.Fitzpatrick--NG