Geldwäsche in Eisdiele: Prozess gegen Mafiaverdächtige in Dortmund begonnen
In Dortmund hat am Mittwoch ein Prozess gegen drei mutmaßliche Mitglieder der italienischen Mafiaorganisation 'Ndrangheta begonnen. Zum Auftakt wurde nach Angaben einer Gerichtssprecherin die Anklage verlesen. Die Angeklagten sollen demnach im nordrhein-westfälischen Siegen eine Eisdiele zur Unterstützung der 'Ndrangheta betrieben haben. Ihnen werden die Mitgliedschaft in einer ausländischen kriminellen Vereinigung und Geldwäsche vorgeworfen.
In der Siegener Eisdiele sollen die mutmaßlichen Kriminellen im Alter zwischen 25 und 39 Jahren banden- und gewerbsmäßig Geldwäsche betrieben haben. Die Anweisung zu dem Betrieb sei von einem ranghohen Mitglied der 'Ndrangheta im italienischen Kalabrien gekommen.
Bei diesem soll es sich laut früheren Ermittlerangaben um "einen führenden Verantwortlichen im internationalen Kokainhandel" handeln. Er habe rund 400.000 Euro in die Eisdiele investiert. Im Gegenzug sei die Eisdiele zur Wäsche von Geldern aus Drogengeschäften eingesetzt worden.
Daneben habe sie der 'Ndrangheta als Logistikstützpunkt in Nordrhein-Westfalen gedient. Teile der Einnahmen aus dem Tagesgeschäft sollen an weitere 'Ndrangheta-Mitglieder in Italien abgeführt worden sein.
Die Ermittlungen kamen laut früheren Angaben im Juli 2020 durch italienische Strafverfolgungsbehörden ins Rollen. In der Folge wurde länderübergreifend zusammengearbeitet. Im Mai 2023 wurden die Verdächtigen bei einer Razzia festgenommen. Sie sitzen seither in Untersuchungshaft. Für den nun begonnenen Prozess setzte das Gericht Verhandlungstage bis Ende August fest.
X.Fitzpatrick--NG