Synodaler Weg fordert trotz scharfer Kritik aus Rom "systemische Veränderungen"
Der sogenannte Synodale Weg, der in Deutschland als Antwort auf den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche initiiert worden war, hält trotz der scharfen Kritik aus dem Vatikan an seinem Streben nach tiefgreifenden Veränderungen in der Kirche fest. "Systemische Veränderungen" seien die logische Konsequenz der "systemischen Ursachen" des Skandals, erklärte der Synodale Ausschuss nach einer Tagung in Mainz am Samstag. Es stelle sich auch die Frage nach Veränderungen im Kirchenrecht.
In Rom dürfte dies auf Missfallen treffen. Ranghohe Vertreter der Kurie im Vatikan hatten im Februar einen Brandbrief an die deutschen Kirchenverantwortlichen geschickt, in dem sie das Vorgehen des Synodalen Weges scharf kritisierten. Die katholischen deutschen Bischöfe versicherten daraufhin in einem Antwortschreiben im März, sich auf ihrem weiteren Reformweg an das Kirchenrecht zu halten.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, kündigte weitere Gespräche mit dem Vatikan an. "Wenn im Herbst die Weltsynode in Rom erneut tagt, werden unsere Anliegen zuvor von uns eingebracht worden sein", erklärte er. Eine Delegation der deutschen Bischöfe werde zu diesem Zweck "in nächster Zeit" nach Rom reisen.
Es sei wichtig, konkrete Veränderungen sichtbar zu machen, fügte Bätzing hinzu. "Die Menschen müssen sehen können, dass sich das Handeln der Kirche vor Ort verändert." Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, verwies auf "das Ausmaß des Missbrauchsskandals". Für sie sei klar: "Wir müssen unsere Verantwortung für strukturelle Veränderungen in unserer Kirche wahrnehmen".
G.Lomasney--NG