Geiselnahme und Explosionen in Nordrhein-Westfalen nach Streit in Drogenmilieu
Eine Geiselnahme und mehrere Explosionen in Nordrhein-Westfalen stehen Ermittlern zufolge mit einem Streit im Drogenmilieu in Zusammenhang. Sechs Tatverdächtige kamen am Samstag in Untersuchungshaft, wie die Polizei in Köln am Montag mitteilte. Ein Spezialeinsatzkommando hatte am Freitag zwei Geiseln aus einem Wohnhaus in Köln befreit. Die sechs Tatverdächtigen wurden in der Folge festgenommen.
Die Ermittler gehen davon aus, dass zwischen der Geiselnahme und mehreren Explosionen in der Region in den zurückliegenden Wochen ein Zusammenhang besteht. Die drei Explosionen hatten sich Ende Juni und Anfang Juli in Köln, in Engelskirchen im Oberbergischen Kreis und in Duisburg ereignet.
Hintergrund der Taten ist nach derzeitigem Ermittlungsstand eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen zwei Tätergruppierungen nach einem Streit über ein Drogengeschäft. Bei dem Handel sollen Drogen im Wert eines Millionenbetrags unterschlagen worden sein. Die Ermittlungen führten dabei auch in die Niederlande. Weitere Details könnten aus ermittlungstaktischen Gründen nicht genannt werden, hieß es weiter.
Unklar sei derzeit noch, ob auch eine Explosion in Solingen in der vergangenen Woche mit dem Streit in Verbindung stehe. Dies werde ebenfalls ermittelt. Hinweise auf mögliche politische Hintergründe hinsichtlich der Explosionen lagen nach wie vor nicht vor.
Gegen fünf der festgenommenen Tatverdächtigen besteht demnach der Verdacht der gemeinschaftlichen Geiselnahme und der gefährlichen Körperverletzung, der sechste soll Beihilfe zu der Geiselnahme geleistet haben. Am Sonntag wurde zudem ein weiterer Verdächtiger im Zusammenhang mit der Geiselnahme festgenommen. Er sollte am Montag einem Haftrichter vorgeführt werden.
R.Ryan--NG