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Extremwetter nimmt wegen Klimawandels zu - Kommunen fordern mehr Unterstützung
Extremwetter nimmt wegen Klimawandels zu - Kommunen fordern mehr Unterstützung / Foto: Radek Mica - AFP

Extremwetter nimmt wegen Klimawandels zu - Kommunen fordern mehr Unterstützung

Wissenschaftler warnen angesichts der fortschreitenden Erderwärmung vor einer weiteren Zunahme von Starkregen und anderen Extremwetterereignissen. "Das wird mit steigenden Temperaturen immer häufiger der Fall sein", sagte der Klimaforscher Hermann Lotze-Campen am Dienstag im ZDF. Kommunale Spitzenverbände dringen wegen der steigenden Hochwassergefahren auf mehr Unterstützung von Bund und Ländern.

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Höhere Temperaturen über den Meeren sorgten für mehr Regenfälle, begründete Lotze-Campen, der Leiter der Abteilung Klimaresilienz des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ist, seine Warnung. "Die Wahrscheinlichkeit von diesen Extremereignissen wird immer größer werden", verwies er auf die Folgen des menschengemachten Klimawandels.

"Niemand darf sich da sicher fühlen, gerade vor solchen extremen Regenereignissen", sagte Lotze-Campen mit Blick auf die aktuellen, sintflutartigen Regenfälle und folgenden Überschwemmungen in Ländern Mittel- und Osteuropas. Er könne nur hoffen, dass alle Gemeinden ihre Lehren aus diesen Erfahrungen ziehen und etwa Dämme bauen, Wasserpuffer aufbauen oder Auengebiete zur Überflutung schaffen.

"Gesichert ist, dass durch die Erderwärmung Extremregen sowohl intensiver als auch häufiger werden", sagte auch der PIK-Forscher Stefan Rahmstorf der ARD. Genau davor habe die Wissenschaft schon lange gewarnt. Rahmstorf mahnte zusätzliche Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel an, denn "ein stabiles und besser vorhersagbares Klima werde es nur geben, wenn die CO2-Emissionen auf netto Null abgesunken sind".

Der menschengemachte Klimawandel und dessen Folgen hätten sich in den vergangenen Jahren in erschreckender Weise intensiviert, sagte der Direktor des New Climate Institutes, Niklas Höhne, am Dienstag im Deutschlandfunk. Dafür sei die aktuelle Hochwasser-Katastrophe ein deutliches Zeichen.

Zwar habe es Starkregen natürlich auch früher schon gegeben, doch "diese Ereignisse hätten wir nicht in dieser Heftigkeit und in dieser Häufigkeit, hätten wir nicht den Klimawandel befeuert mit Treibhausgasemissionen, mit dem Verbrennen von Kohle und Gas", sagte Höhne.

Durch die Erwärmung steige die Wassermenge in der Atmosphäre, erläuterte der Wissenschaftler. Daher müsste sich die Menschheit "darauf einstellen, dass so etwas künftig öfters vorkommt. Höhne warnte davor, sich jetzt nur auf Anpassungsmaßnahmen an die Klimafolgen zu konzentrieren. Zwar seien diese notwendig, man müsse aber zugleich "so schnell wie möglich aus Kohle, Öl und Gas aussteigen", sagte er. Sonst "bauen wir jetzt einen Deich und in zehn Jahren müssen wir noch einen Deich bauen und dann noch einen", warnte er.

Mehr Unterstützung für den vorbeugenden Hochwasserschutz mahnte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds (DStGB), André Berghegger, an. "Hier bleiben insbesondere Bund und Länder, aber auch die Kommunen gefordert", sagte er der "Rheinischen Post". Es zahle sich aus, in Spundwände, mobile Hochwasserschutzmaßnahmen oder Regenrückhaltebecken zu investieren.

Beim vorbeugenden Hochwasserschutz müsse "noch sehr viel mehr" getan werden, sagte auch der Präsident des Deutschen Landkreistags, Achim Brötel. "Dafür braucht es dann aber auch die entsprechenden finanziellen Mittel sowohl vom Bund als auch von den Ländern", mahnte auch er. Derzeit sei dieser Bereich so wie auch der Katastrophenschutz "immer noch deutlich unterfinanziert".

Auch die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, zeigte sich alarmiert. "Investieren wir nicht massiv in den nächsten Jahren, werden wir mit kommenden Katastrophen nicht mehr Schritt halten können", warnte sie in der Zeitung.

K.Cairstiona--NG