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EU-Gesundheitsbehörde: Europa muss sich auf weitere Mpox-Fälle vorbereiten
EU-Gesundheitsbehörde: Europa muss sich auf weitere Mpox-Fälle vorbereiten / Foto: Ernesto BENAVIDES - AFP/Archiv

EU-Gesundheitsbehörde: Europa muss sich auf weitere Mpox-Fälle vorbereiten

Nach dem ersten Infektionsfall mit der gefährlichen 1b-Variante des Mpox-Virus in Europa hat die EU-Gesundheitsbehörde ECDC die Staaten der Region aufgefordert, sich auf weitere Infektionsfälle vorzubereiten. In einer am Freitag veröffentlichten Risikoanalyse wurde die Gefährdung für die allgemeine Bevölkerung um eine Stufe angehoben.

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Die Gesundheitsbehörden in Europa müssten ein rasches Aufspüren und eine konsequente Reaktion auf weitere Mpox-Fälle sicherstellen, erklärte die ECDC. Das Auftreten weiterer "importierter" Fälle sei "sehr wahrscheinlich", das Risiko für die Bevölkerung innerhalb der EU sei durch die rasche Ausbreitung des Virus in Afrika gestiegen, erklärte ECDC-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Die Gefährdungsstufe für die Gesamtbevölkerung wurde von "sehr niedrig" Ende Juli auf "niedrig" angehoben.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte wegen der Ausbreitung der neuen Mpox-Variante 1b in mehreren Staaten Afrikas am Mittwoch die höchste Alarmstufe ausgerufen. Am Donnerstag meldete Schweden als erstes Land Europas einen Infektionsfall mit der Virusvariante 1b. Bei dem Infizierten handelt es sich um einen Reiserückkehrer aus dem von dem Mpox-Ausbruch betroffenen Teil Afrikas.

Der bestätigte Mpox-Fall in Schweden zeige, wie sehr die verschiedenen Weltregionen miteinander verknüpft seien, erklärte das WHO-Regionalbüro für Europa. Es sei wichtig, angesichts des Mpox-Ausbruchs nicht bestimmte Länder, Regionen oder Reisende zu stigmatisieren: "Reisebeschränkungen und Grenzschließungen funktionieren nicht und sollten vermieden werden", betonte die WHO.

Die jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannte Krankheit kann von Tieren, bei engem Kontakt aber auch von Mensch zu Mensch übertragen werden, etwa beim Sex. Sorge bereitet den Experten vor allem der Virenstrang 1b, der in der Demokratischen Republik Kongo und einigen anderen afrikanischen Ländern zirkuliert. Im Kongo hat die Regierung seit Jahresbeginn bereits 548 Todesfälle und mehr als 15.600 mutmaßliche Infektionsfälle verzeichnet.

China kündigte am Freitag verschärfte Grenzkontrollen wegen Mpox an. Aus betroffenen Ländern einreisende Menschen müssen sich künftig bei der Einreise medizinischen Untersuchungen unterziehen. Fahrzeuge, Container und Waren aus betroffenen Gebieten werden bei der Einfuhr desinfiziert.

Pakistan meldete derweil einen ersten Fall von Mpox, China verschärfte seine Grenzkontrollen aus Furcht vor der Krankheit. Bei dem Fall in Pakistan ist nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums noch offen, um welchen Virenstamm es sich handelt. Es sei der "erste bestätigte Fall von Mpox in diesem Jahr", sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörden in der Provinz Khyber Pakhtunkwhwa.

Ursprünglich waren von Mpox Tiere betroffen, durch den Verzehr von Fleisch infizierter Tiere sprang das Virus auf den Menschen über. Zu den Symptomen gehören Pocken-artige Pusteln auf der Haut, Fieber und Gliederschmerzen.

Es existieren wirksame Impfstoffe gegen Mpox. Während sie im Kampf gegen die Infektionswelle von 2022 in westlichen Ländern vielfach eingesetzt wurden, sind sie in Afrika bis heute kaum verfügbar. Der Impfstoffhersteller Bavarian Nordic verfügt derzeit nach eigenen Angaben über einen Vorrat von 500.000 Impfdosen und ist bereit, bis 2025 zehn Millionen Dosen zu produzieren. Bavarian Nordic hat nach eigenen Angaben vom Freitag zudem bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA beantragt, das Vakzin neben Erwachsenen auch zur Anwendung bei Zwölf- bis 17-Jährigen zuzulassen.

D.Gallaugher--NG