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Künstlerin: Israels Pavillon bei Biennale in Venedig öffnet erst bei Gaza-Feuerpause
Künstlerin: Israels Pavillon bei Biennale in Venedig öffnet erst bei Gaza-Feuerpause / Foto: MARCO BERTORELLO - AFP/Archiv

Künstlerin: Israels Pavillon bei Biennale in Venedig öffnet erst bei Gaza-Feuerpause

Die Künstlerin, die Israel bei der renommierten Kunst-Biennale in Venedig vertritt, will den Pavillon ihres Landes erst der Öffentlichkeit zugänglich machen, wenn eine Feuerpause im Gaza-Krieg vereinbart ist. Die Video-Installation von Ruth Patir mit dem Titel "(M)otherland" hätte eigentlich kommenden Samstag in dem Pavillon in der italienischen Lagunenstadt präsentiert werden sollen. Am Dienstag erklärte Patir jedoch, dass ihr Kunstwerk verhüllt bleibe.

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Angesichts aktueller Diskussionen über Israels Biennale-Teilnahme vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs führte die Künstlerin im Online-Netzwerk Instagram aus, sie und die Kuratorinnen Mira Lapidot und Tamar Margalit seien mittlerweile "die Nachricht geworden, nicht die Kunst". "Und wenn mir solch eine bemerkenswerte Bühne geboten wird, möchte ich, dass sie zählt." Sie habe "daher entscheiden, dass der Pavillon erst geöffnet wird, wenn sich die Freilassung der Geiseln und eine Feuerpause ereignet".

Zu Jahresbeginn hatten tausende Künstler, Architekten und Kuratoren die Biennale-Organisatoren in einer Petition aufgefordert, Israel in diesem Jahr wegen seines Militäreinsatzes im Gazastreifen von der internationalen Kunstschau auszuschließen. Italiens Kulturminister Gennaro Sangiuliano hatte diesen Aufruf als "schändlich" verurteilt, weil er "die Freiheit der Gedanken und der Kreativität" bedrohe.

Patir erklärte zu dem Aufruf: "Ich bin eine Künstlerin und Erzieherin, ich bin entscheiden gegen kulturelle Boykotte." In diesem Fall habe sie aber das Gefühl, dass es "keine richtige Antwort(en)" gebe. Sie könne daher "nur tun, was ich kann, mit dem Raum, den ich habe".

"Ich ziehe es vor, meine Stimme zu erheben mit denjenigen, denen ich beistehe in ihrem Ruf 'Feuerpause jetzt, bringt die Menschen aus der Gefangenschaft zurück'", fügte Patir hinzu. Der anhaltende Konflikt sei nicht mehr zu ertragen. Sie gehöre zu der großen Gruppe in Israel, "die zu einem Wandel aufruft".

Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Islamistische Kämpfer verübten dabei Gräueltaten überwiegend an Zivilisten, israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1160 Menschen getötet und rund 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Vernichtung der Hamas. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden in dem Palästinensergebiet seitdem mehr als 33.800 Menschen getötet.

Die 60. Kunst-Biennale in Venedig findet vom 20. April bis zum 24. November statt. Auf der Schau unter dem Motto "Foreigners everywhere" (Überall Ausländer) sind insgesamt 88 Länder vertreten.

Y.Urquhart--NG