Journalist bei Protesten in Haiti getötet
Bei Protesten in Haiti ist ein Journalist getötet worden. "Ich bedauere den Tod des Journalisten Lazard Maximilien während der Arbeiterproteste am Mittwoch", erklärte Regierungschef Ariel Henry am Mittwochabend (Ortszeit) auf Twitter. Der haitianische Fotojournalist, der auch als Maxihen Lazzare bekannt war, arbeitete für das Online-Medienportal "Rois des infos".
Nach Angaben eines AFP-Fotografen wurden zwei weitere Journalisten durch Schüsse in der Hauptstadt Port-au-Prince verletzt. Demnach wurden sie von vermummten Männern aus Autos ohne Nummernschilder angegriffen.
Textilarbeiter hatten bei den gewaltsamen Protesten höhere Mindestlöhne gefordert. Die Polizei setzte Tränengas ein, Demonstranten warfen Steine. Es war bereits der dritte Tag der Proteste, bei denen eine der Hauptverkehrsadern der haitianischen Hauptstadt mit Stapeln brennender Reifen verbarrikadiert wurde.
In Haiti ist die Arbeit von Journalisten lebensgefährlich. Erst im Januar wurden zwei Journalisten bei Recherchen für eine Reportage von einer kriminellen Bande getötet.
Der Karibikstaat wird seit Jahren von heftiger Bandenkriminalität erschüttert, die sich in den vergangenen Monaten noch verschärft hat. Die Polizei wirkt gegen die schwer bewaffneten Banden machtlos. Seit der Ermordung von Präsident Jovenel Moïse Mitte vergangenen Jahres befindet sich das Land zudem in einer politischen Krise.
W.P.Walsh--NG