Russische Operndiva Anna Netrebko verurteilt "Krieg gegen die Ukraine"
Die russische Operndiva Anna Netrebko hat den "Krieg gegen die Ukraine" ausdrücklich verurteilt. In einer am Mittwoch über den Rechtsanwalt Christian Schertz in Berlin verbreiteten Erklärung schrieb Netrebko, ihre Gedanken seien "bei den Opfern dieses Krieges und deren Familien". Gleichzeitig erklärte sie, weder "Mitglied einer politischen Partei" noch "mit irgendeinem Führer Russlands verbunden" zu sein sowie Staatschef Wladimir Putin "in meinem ganzen Leben nur eine Handvoll Mal getroffen" zu haben.
Die 50-Jährige stand seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine in der Kritik, weil sie als Unterstützerin Putins galt. Dazu schrieb sie in der Erklärung: "Ich erkenne und bedauere, dass meine Handlungen oder Aussagen in der Vergangenheit zum Teil falsch interpretiert werden konnten."
Putin habe sie vor allem ihm Rahmen von Verleihungen von Auszeichnungen für ihre Kunst oder bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele getroffen. "Ich habe ansonsten nie finanzielle Unterstützung von der russischen Regierung erhalten und lebe in Österreich, wo ich auch steuerlich ansässig bin."
Netrebko erklärte außerdem, sie liebe ihr Heimatland Russland. Durch ihre Kunst strebe sie "ausschließlich Frieden und Einigkeit an".
Anfang März hatte Netrebko eine Auftrittspause angekündigt. Unter anderem die Bayerische Staatsoper hatte davor die Zusammenarbeit mit ihr beendet und dies auch mit einer fehlenden ausreichenden Distanzierung von dem Angriffskrieg auf die Ukraine begründet.
In der vergangene Woche trennte sich dann Netrebkos Agentur in Deutschland von ihr. Netrebko kündigte nun an, Ende Mai zunächst in Europa ihre Opern- und Konzertauftritte wieder aufnehmen zu wollen.
M.Scott--NG