Ratingagentur S&P senkt langfristige Kreditwürdigkeit Israels wegen Konflikts ab
Angesichts der wachsenden Spannungen in der Region hat die Ratingagentur Standard & Poor's die langfristige Kreditwürdigkeit Israels gesenkt. Das Land werde nun mit "A" statt zuvor mit "A+" bewertet, teilte die US-Ratingagentur am Dienstag (Ortszeit) mit. Sie gehe davon aus, dass der Konflikt Israels mit der Hisbollah im Libanon "länger andauern und sich intensivieren" werde, was wiederum mit Sicherheitsrisiken für Israel verbunden sei.
Außerdem dürften auch die militärischen Einsätze Israels im Gazastreifen "bis 2025 andauern und mit dem Risiko von Vergeltungsschlägen verbunden sein", fuhr S&P als Begründung für die Herabstufung fort. Das werde wiederum die Wirtschaft des Landes belasten, da die hohen Militärausgaben das Defizit in die Höhe treiben.
Die Bonität bekam nun einen negativen Ausblick - weitere Absenkungen sind damit nicht ausgeschlossen. Im A-Bereich gelten Anlagen weiterhin grundsätzlich als sicher. Die kurzfristige Kreditwürdigkeit Israels beließ S&P bei der Bewertung "A-1".
S&P senkte außerdem den Wirtschaftsausblick für Israel: In diesem Jahr erwartet die Ratingagentur eine Stagnation der Konjunktur und im kommenden Jahr ein Wachstum von 2,2 Prozent. Zuvor war sie noch von fünf Prozent ausgegangen.
Die Ratingagentur Moody's hatte Israels Kreditwürdigkeit am Freitag gesenkt, bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Sie sieht die Bonität des Landes angesichts der Verschärfung des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz nun im B-Bereich. Am Dienstagabend hatte sich der Konflikt mit iranischen Raketenangriffen auf Israel weiter verschärft.
L.Bohannon--NG