Ayatollah Chamenei rechtfertigt Irans Raketenangriff als "legal und legitim"
Irans oberster geistlicher Führer, Ayatollah Ali Chamenei, hat den iranischen Raketenangriff auf Israel gerechtfertigt. "Der Einsatz unserer Streitkräfte vor ein paar Nächten war vollkommen legal und legitim", sagte Chamenei am Freitag in einer Predigt während des Freitagsgebets in Teheran. Der Angriff sei die "Mindeststrafe" für Israel gewesen. Chamenei, der bei seinem Auftritt ein Gewehr neben sich hatte, hielt seine Ansprache teils auf Arabisch.
Die Verbündeten Teherans, insbesondere die Palästinenserorganisation Hamas und die Hisbollah-Miliz im Libanon, würden nicht vor Israel "zurückweichen" und "gewinnen", erklärte Chamenei weiter. Er betonte, Israel werde "nicht mehr lange durchhalten".
Es war die erste Predigt Chameneis seit fast fünf Jahren. Die Gläubigen hielten Porträts von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und anderer in den vergangenen Wochen getöteten führender Vertreter der vom Iran angeführten "Achse des Widerstands" hoch. Dieser gehören unter anderem die Hamas, die Hisbollah sowie die jemenitische Huthi-Miliz an.
Chamenei erklärte, die Hisbollah habe mit ihrer Unterstützung der Hamas bei der Verteidigung des Gazastreifens und mit dem Angriff auf Israel "der gesamten Region und der gesamten islamischen Welt einen lebenswichtigen Dienst erwiesen". Auch den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 stufte er als legitim ein.
Die Rede erfolgte wenige Tage nach einem großangelegten Raketenangriff des Iran auf Israel - und drei Tage vor dem ersten Jahrestag des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober.
Der Iran hatte Israel am Dienstagabend zum zweiten Mal direkt mit Raketen angegriffen. Teheran reagierte damit unter anderem auf die Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff in Beirut in der vergangenen Woche. Nach israelischen Angaben konnte ein großer Teil der rund 200 Geschosse aus dem Iran abgefangen werden.
Die Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres mit regelmäßigen Raketenangriffen aus dem Libanon eine zweite Front gegen Israel eröffnet. In den vergangenen Tagen nahm der Hisbollah-Beschuss weiter zu, insbesondere nach der Tötung Nasrallahs in der vergangenen Woche.
A.Kenneally--NG