Harris und Trump setzen Wahlkampf in Michigan fort
Im Rennen um die US-Präsidentschaft haben der republikanische Kandidat Donald Trump und seine demokratische Rivalin Kamala Harris ihren Wahlkampf am Freitag im umkämpften Bundesstaat Michigan fortgesetzt. Harris stellte nach Spekulationen über mutmaßliche Erschöpfung des Republikaners bei mehreren Veranstaltungen erneut die Widerstandskraft und Gesundheit des 78-jährigen Trump infrage. "Wenn Sie auf der Wahlkampftour erschöpft sind, stellt sich die Frage, ob Sie für den härtesten Job der Welt geeignet sind", sagte Harris, die am Wochenende ihren 60. Geburtstag feiert.
Trump war zwar im Wahlkampf sehr aktiv, hatte aber nur TV-Sendern Interviews gestattet, die ihm freundlich gesonnen sind. Auch ein zweites TV-Duell mit Harris lehnte er ab. Das Nachrichtenportal "Politico" berichtete, dass ein Trump-Berater den Produzenten einer Website bei der Verhandlung um ein Interview gesagt habe, der Ex-Präsident sei "erschöpft" und lehne einige Auftritte ab.
Der Republikaner reagierte wütend auf die Äußerungen Harris' und erklärte vor Reportern, nichts abgesagt zu haben. Die US-Vizepräsidentin nannte Trump eine "Verliererin", die "nicht die Energie eines Kaninchens" habe.
In Auburn Hills, einem Vorort der Autostadt Detroit, sicherte Trump abermals zu, deutliche Zollerhöhungen auf ausländische Importe vorzunehmen. Es gebe eine Menge schöner Worte, etwa das Wort "Liebe", sagte Trump. Es gebe aber seiner Meinung nach noch ein schöneres Wort: "Zoll".
Die Wahl am 5. November gilt als richtungsweisend für die Zukunft der US-Demokratie und die künftige Außenpolitik der Weltmacht, die Umfragen sagen ein extrem knappes Ergebnis voraus. Der Präsident oder die Präsidentin werden indirekt durch ein Kollegium von Wahlleuten gewählt, die von den einzelnen Bundesstaaten entsandt werden.
Aufgrund dieser Besonderheit des US-Wahlsystems wird die Entscheidung voraussichtlich in nur einigen wenigen Bundesstaaten fallen, den sogenannten Swing States, in denen der Wahlausgang besonders knapp ist. Michigan mit seinen 15 Wahlleuten zählt zu diesen insgesamt sieben besonders umkämpften Bundesstaaten.
Harris hat in den nationalen Umfragen einen knappen Vorsprung, während zahlreiche Umfragen aus Oktober für Michigan ein Kopf-an-Kopf-Rennen sehen.
A.Kenneally--NG