Entlassener israelischer Verteidigungsminister: Geiseln müssen lebendig nach Hause kommen
Der entlassene israelische Verteidigungsminister Joav Gallant hat die Regierung aufgefordert, die im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln lebendig nach Hause zu bringen. Es sei Israels "moralische und ethische Verpflichtung, unsere Söhne und Töchter, die von der Hamas entführt wurden, zurückzubringen", erklärte er am Dienstag. "Wir müssen dies so schnell wie möglich tun, solange sie noch am Leben sind."
"Es ist möglich, die Geiseln zurückzubringen, aber es erfordert schmerzhafte Kompromisse", fuhr Gallant fort. "Der Staat Israel wird wissen, wie er diese Kompromisse aushalten kann" und die israelische Armee "wird wissen, wie es sie sichern kann".
Inmitten des anhaltenden bewaffneten Kampfes Israels gegen die Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah im Libanon hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Dienstag Verteidigungsminister Gallant entlassen. Netanjahu ernannte den derzeitigen Außenminister Israel Katz zu Gallants Nachfolger, wie Netanjahus Büro mitteilte. Dessen Ressort wurde demnach dem Oppositionspolitiker Gideon Saar angeboten.
Gallant galt als vehementer Befürworter eines Abkommens mit der Hamas, um die im Gazastreifen noch immer festgehaltenen Geiseln freizubekommen. Der frühere General, Marinekommandeur und langjährige Militärberater des früheren Regierungschefs Ariel Scharon hat die Kriegsführung gegen die Hamas entscheidend mitgeprägt. Er geriet aber zuletzt wegen Unstimmigkeiten über das weitere Vorgehen immer wieder mit Netanjahu aneinander.
T.Murray--NG