Libanons Regierung: Mindestens 31 Tote bei israelischen Angriffen auf Süden und Osten
Bei einer Reihe israelischer Angriffe im Süden und Osten des Libanons sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Beirut am Samstag mindestens 31 Menschen getötet worden. Bei Angriffen des "israelischen Feindes" in der östlichen Region Baalbek-Hermel seien 20 Menschen getötet worden, davon elf in der Ortschaft Knaisseh, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. 14 weitere Menschen seien verletzt worden.
Fünf weitere Tote gab es den Angaben zufolge bei einem israelischen Angriff auf die Ortschaft Hanuijeh in der Nähe der südlibanesischen Stadt Tyros. In Deir Kanun seien überdies fünf Rettungskräfte der Organisation al-Rissala und eine Rettungskraft des Islamischen Gesundheitskomitees getötet worden. Al-Rissala unterhält Verbindungen zur schiitischen Amal-Bewegung, die wiederum mit der pro-iranischen Hisbollah-Miliz verbündet ist. Das Islamische Gesundheitskomitee ist ebenfalls mit der Hisbollah verbunden.
Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete, in der südlichen Stadt Nabatijeh habe ein "feindliches Kampfflugzeug" zwei Häuser zerstört.
Die israelische Armee hatte zuvor mitgeteilt, sie habe "Terror-Stellungen der Hisbollah in den Regionen von Tyros und Baalbek" angegriffen. Dabei seien auch Wohnungen beschossen worden, die "für Angriffe und die Einrichtung von Waffenlagern" genutzt worden seien.
Die Hisbollah gab derweil an, am Samstag den Norden Israels mit mehreren Raketen angegriffen und eine israelische Drohne abgeschossen zu haben. Die Angriffe richteten sich demnach unter anderem gegen einen israelischen Militärstützpunkt nördlich von Haifa.
Die libanesische Hisbollah-Miliz hatte einen Tag nach dem Überfall der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 mit regelmäßigen Raketenangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Als Reaktion beschoss Israel Ziele im Nachbarland.
Seit einigen Wochen hat die israelische Armee ihre Angriffe auf Ziele der Hisbollah im Libanon deutlich verstärkt und zudem Ende September auch Bodeneinsätze gegen Stellungen der pro-iranischen Miliz im Südlibanon begonnen. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums sind allein seit dem 23. September mehr als 2700 Menschen getötet worden.
Ch.Hutcheson--NG