Oberstes Gericht in Rumänien ordnet Neuauszählung nach Präsidentschaftswahl an
Nach der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Rumänien hat das Oberste Gericht des Landes eine Neuauszählung der Stimmen angeordnet. Es habe die "erneute Überprüfung und Neuauszählung aller Wahlstimmen" verfügt, teilte das Gericht am Donnerstag mit.
In der ersten Wahlrunde am Sonntag war laut dem amtlichen Ergebnis der rechtsradikale und russlandfreundliche Kandidat Calin Georgescu mit 22,94 Prozent der Stimmen völlig überraschend auf dem ersten Platz gelandet. Der pro-westliche Amtsinhaber Marcel Ciolacu, der als Favorit galt, landete mit nur 19,15 Prozent auf dem dritten Platz.
Zweitplatzierte wurde die relativ wenig bekannte Mitte-Rechts-Politikerin Elena Lasconi mit 19,17 Prozent. Demnach würden Georgescu und Lasconi am 8. Dezember in einer Stichwahl gegeneinander antreten.
Georgescu hatte mit ultrarechten Parolen für Aufsehen gesorgt. Vor der Wahl hatte er eine Kampagne im Onlinenetzwerk Tiktok gestartet, in der er ultimativ ein Ende der Hilfe für die Ukraine forderte. Außerdem äußerte er sich skeptisch zur Nato-Mitgliedschaft Rumäniens.
Das Nato-Mitgliedsland Rumänien hat insbesondere angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine große strategische Bedeutung: Rumänien teilt eine 650 Kilometer lange Grenze mit der Ukraine, die rumänische Schwarzmeerküste reicht bis 150 Kilometer an die ukrainische Großstadt Odessa heran. 5000 Nato-Soldaten sind in Rumänien stationiert.
G.Lomasney--NG