Venezolanische Oppositionschefin Machado nach Teilnahme an Protest festgenommen
Die monatelang untergetauchte venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado ist am Donnerstag nach ihrer Teilnahme an einer Protestkundgebung festgenommen worden. Dies teilte ein Mitglied ihres Umfeldes der Nachrichtenagentur AFP mit. Das Sicherheitsteam Machados hatte kurz zuvor im Onlinedienst X mitgeteilt, die 57-Jährige sei beim Verlassen der Kundgebung in Caracas "gewaltsam aufgehalten" worden. Dabei seien auch Schüsse auf ihren Motorrad-Konvoi abgefeuert worden.
Die Demonstration in der venezolanischen Hauptstadt hatte sich gegen die für Freitag geplante Vereidigung des linksautoritären Staatschefs Nicolás Maduro für eine weitere Amtszeit gerichtet. Machado war seit August nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen worden. Ihre Teilnahme an der Demonstration am Donnerstag hatte sie aber vorab angekündigt. Von den Demonstranten wurde sie mit Beifall empfangen.
Die Präsidentschaftswahl Ende Juli hatte der seit 2013 amtierende Maduro laut dem offiziellen Ergebnis mit 52 Prozent der Stimmen gewonnen. Die Opposition prangert jedoch massiven Wahlbetrug an. Ihr Kandidat, der mit Machado verbündete Edmundo González Urrutia, beansprucht das Präsidentenamt für sich. González Urrutia war angetreten, nachdem Machado von der Wahl ausgeschlossen worden war.
Nur wenige Staaten haben den Sieg Maduros anerkannt, darunter das mit Venezuela verbündete Russland. Maduro ignorierte die Wahlbetrugsvorwürfe und ließ in den vergangenen Monaten Proteste gegen seine erneute Amtszeit niederschlagen.
O.F.MacGillivray--NG