Dressur-Weltcup: Werth und Wendy begeistern in Stuttgart
Isabell Werth sprach von der "Leichtigkeit des Seins", Bundestrainerin Monica Theodorescu stellte gewohnt sachlich fest, dass "wir ein neues Top-Paar haben": Beim Dressur-Weltcup in der Stuttgarter Schleyer-Halle lieferten Werth und ihre zehnjährige Rappstute Wendy de Fontaine mit einer Weltklasse-Kür einen kleinen Vorgeschmack auf dem Weg zur WM 2026 in Aachen und vielleicht auch zu Olympia 2028 in Los Angeles.
Nach der Kür, bei der ohne die kleinen Fehler in den Wechseltouren ein Ergebnis über 90 Prozent möglich gewesen wäre, gingen Deutschlands Rekord-Olympionikin bei der Charakterisierung ihrer Stute fast die Superlative aus. "Es ist die Leichtigkeit des Seins", sagte die 55-jährige Werth, die sich bereits zum elften Mal in die Siegerliste beim German Masters eintrug und vor der Kür auch den Grand Prix gewonnen hatte: "Es ist einzigartig, was Wendy uns zeigt, ich kann es gar nicht beschreiben."
Seit den olympischen Reiterspielen in Versailles, von denen Werth und Wendy mit Gold in der Teamwertung und Silber im Einzel zurückkehrten, war es der erste Turnier-Auftritt von Deutschlands neuem vierbeinigen Superstar. In den drei Monaten Pause habe sich Wendy in ihrer Persönlichkeit enorm entwickelt, sagte Werth: "Sie ist eine Diva geworden und nickert die anderen Pferde gerne mal weg." Ein Zeichen von großem Selbstbewusstsein sei das: "Und von einer gewissen Arroganz."
Beim Weltcup Ende des Monats in Stockholm soll Wendy noch einmal in der Halle gehen, danach hat die achtmalige Olympiasiegerin Isabell Werth für ihr vierbeiniges Juwel eine Pause bis zum Beginn der grünen Saison im April vorgesehen. Für den weiteren Verlauf der Weltcup-Saison, die mit dem Finale vom 2. bis 6. April in Basel endet, sind Quantaz und punktuell die zwölfjährige Hannoveraner Stute Superb eingeplant.
A.MacCodrum--NG