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Saudi-Arabien sagt zehn Millionen Dollar zur Vermeidung von Ölpest vor Jemen zu
Saudi-Arabien sagt zehn Millionen Dollar zur Vermeidung von Ölpest vor Jemen zu / Foto: Handout - Satellite image ©2020 Maxar Technologies/AFP/Archiv

Saudi-Arabien sagt zehn Millionen Dollar zur Vermeidung von Ölpest vor Jemen zu

Saudi-Arabien hat zehn Millionen Dollar (rund 9,5 Millionen Euro) zugesagt, um das Auslaufen eines aufgegeben Öltankers vor der Küste des Jemen zu verhindern. Die saudische Regierung will das Geld laut einer Meldung der staatlichen saudischen Nachrichtenagentur vom Sonntag über das King Salman Humanitarian Aid and Relief Center zur Verfügung stellen.

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Das 45 Jahre alte Schiff "FSO Safer" wurde lange als schwimmende Ölreserve mit 1,1 Millionen Barrel Rohöl an Bord genutzt. Seit 2015 ankert es vor dem von Rebellen kontrollierten jemenitischen Hafen Hodeida, ohne gewartet zu werden.

Die "FSO Safer" liegt rund 150 Kilometer südlich der Grenze zu Saudi-Arabien. Die Vereinten Nationen warnten im Mai, das Schiff laufe "akut Gefahr", Leck zu schlagen. Die Erdölmenge in dem Tanker entspricht dem Vierfachen dessen, was 1989 aus der "Exxon Valdez" ins Meer gelangte. Die dadurch ausgelöste Ölpest gilt bis heute als eine der verheerendsten Umweltkatastrophen der Geschichte.

Um das Öl von der "FSO Safer" auf ein anderes Schiff zu pumpen und es dort zu sichern, werden laut einer Schätzung des US-Koordinators für humanitäre Hilfe im Jemen David Gressly 144 Millionen Dollar benötigt. Nach Angaben von Umweltschützern wäre die Beseitigung einer Ölpest mit 20 Milliarden Dollar aber um ein Vielfaches teurer.

Laut UNO würden dadurch Ökosysteme zerstört, der Fischerei die Grundlage entzogen und der wichtige Hafen Hodeida müsste für sechs Monate geschlossen werden. Demnach müsste die Verladung des Erdöl bis Ende September geschehen, da später im Jahr in dem Meeresabschnitt starke Winde aufziehen.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von arabischen Staaten unterstützten Regierungstruppen und den schiitischen, vom Iran gestützten Huthi-Rebellen. Die Rebellen hatten 2014 die jemenitische Hauptstadt Sanaa besetzt und kontrollieren heute den Großteil des nördlichen Jemens. An den Folgen des Konflikts starben nach UN-Angaben bereits rund 380.000 Menschen, der größte Teil durch Hunger, Krankheiten und Trinkwassermangel. Millionen weitere Menschen mussten flüchten. Die UNO betrachtet die Krise im Jemen als größte humanitäre Katastrophe weltweit.

W.P.Walsh--NG