Gericht erklärt zwei Wirecard-Jahresabschlüsse für nichtig
Knapp zwei Jahre nach der spektakulären Wirecard-Insolvenz hat das Landgericht München I zwei Jahresabschlüsse des Unternehmens für nichtig erklärt - mit Folgen womöglich für frühere Aktionäre des einstigen Dax-Konzerns. Wie das Gericht am Donnerstag mitteilte, wurde mit der Nichtigkeit der Jahresabschlüsse für 2017 und 2018 auch die Nichtigkeit der "darauf aufbauenden Gewinnverwendungsbeschlüsse der Hauptversammlungen" festgestellt. Darin war die Ausschüttung einer Dividende an Anteilseigner des Zahlungsdienstleisters beschlossen worden. (Az. 5 HK O 15710/20)
Die Wirecard-Insolvenz ist einer der größten Wirtschaftsskandale der Bundesrepublik. Die Chefetage des Unternehmens soll über Jahre Scheingeschäfte in Milliardenhöhe verbucht haben. Wirecard musste Ende Juni 2020 Insolvenz anmelden.
Das Urteil vor dem Münchener Landgericht angestrengt hatte Wirecard-Insolvenzverwalter Michael Jaffé. Er könnte nach dem Gerichtsbeschluss nun zu unrecht ausgezahlte Dividenden zurückfordern. Ob und in welchem Umfang diese geschehen könnte, war am Donnerstag zunächst aber unklar. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Ch.Buidheach--NG