

Prozess um Polizeischutz für Prinz Harry fortgesetzt
Vor einem britischen Berufungsgericht ist der Prozess um die Forderung von Prinz Harry nach umfassendem Polizeischutz bei seinen Heimatbesuchen fortgesetzt worden. Weite Teile der Verhandlung am Mittwoch sollten hinter verschlossenen Türen stattfinden, weil dabei konkrete Sicherheitsvorkehrungen und Bedrohungen des jüngeren Sohnes von König Charles III. zur Sprache kommen sollten.
Die Entscheidung des britischen Innenministeriums, Harry nach seinem Rückzug von seinen royalen Pflichten und der Übersiedlung in die USA nicht mehr grundsätzlich umfassenden Polizeischutz auf Kosten der Steuerzahler zu gewähren, wurde bereits zwei Mal vor Gericht bestätigt. Prinz Harry ging jedoch dagegen in Berufung. Der 40-Jährige fordert, bei seinen Heimatbesuchen weiterhin den gleichen hohen Schutz zu erhalten wie die übrigen Mitglieder des Königshauses.
Seine Anwältin Shaheed Fatima hatte zu Prozessauftakt am Dienstag beklagt, im Vergleich zu anderen Royals sei Prinz Harry für eine "andere, ungerechtfertigte und tiefergestellte Behandlung ausgesondert worden". Die Anwälte des Prinzen wiesen in einer schriftlichen Stellungnahme zudem auf Bedrohungen hin. So habe das Terrornetzwerk Al-Kaida zur Ermordung des Prinzen aufgerufen, und bei einem New York-Besuch von Harry und seiner Frau Meghan im vergangenen Mai habe es eine "gefährliche Auto-Verfolgungsjagd mit Paparazzi" gegeben.
Harry und seine Frau, die frühere US-Schauspielerin Meghan Markle, hatten sich 2020 im Streit mit dem Königshaus von ihren royalen Pflichten zurückgezogen und leben mit ihren Kindern Archie und Lilibet in Meghans Heimat Kalifornien. Die britischen Behörden hatten in der Folge entschieden, über Polizeischutz für Prinz Harry und seine Familie jeweils von Fall zu Fall zu entscheiden.
Sein Heimatland besucht Harry nur noch selten. Das Verhältnis zur Königsfamilie, insbesondere zu seinem älteren Bruder, Kronprinz William, ist zerrüttet. Nach Bekanntwerden der Krebserkrankung seines Vaters Charles III. vor gut einem Jahr hatte er den König aber sogleich in London besucht.
An der zweitägigen Gerichtsverhandlung am Dienstag und Mittwoch nahm Harry persönlich teil. Eine Entscheidung in dem Verfahren soll zu einem späteren Zeitpunkt schriftlich verkündet werden.
N.Handrahan--NG